Nachdem ich beim Arzt angekommen war, wurde in das Behandlungszimmer gesetzt und die Schwester hat das Operationsbesteck aufgebaut. Während dieser Zeit musste ich eine Mundspülung für etwa eine Minute benutzen. Diese schmeckt wie die handelsüblichen Spülungen.
Dann kam der Chirurg und gab mir zunächst auf der linken Kieferseite 4 Injektionen. Diese stechen minimal und sind etwas unangenehm, da die Flüssigkeit einen leichten Druck im Gewebe verursacht, was aber schnell wieder verschwindet.
Bis die Betäubung vollständig einsetzt, dauert es etwa 5-10 Minuten. Vom Gefühl her erinnert es an einen eingeschlafenen Arm – ein dumpfes Kribbeln.
Der Eingriff selbst ging sehr schnell. Der Chirurg hat zunächst das Zahnfleisch über und um die Zähne entfernt. Danach wurden die Zähne mit einer Zange gezogen. Davon habe ich absolut nichts mitbekommen, da ich ein Tuch über dem Kopf hatte. Ich habe zwar gespürt, dass ich die Zange im Mund habe, allerdings hat der Chirurg sie irgendwann wieder rausgenommen und meinte, dass er auf der linken Seite fertig sei. Der Ablauf auf der rechten Seite entsprach dem gleichen Schema.
Mein Eingriff lief wohl sehr gut und einfach. Der Arzt meinte er konnte die Zähn minimalinvasiv entfernen. Er hat auch nichts genäht, wodurch mir das Fädenziehen erspaart bleibt. Kühlen wurde mir interessanterweise verboten, da die Wunde natürlich heilen sollte (ist jedoch nicht der Normalfall und lag an meinem glücklichen Verlauf). Unschön ist, dass diese natürliche Heilung in den ersten 5 Stunden sehr blutig ist. Hiervor müsst Ihr aber keine Angst haben, da es keine Schmerzen verursacht.
Zuhause angekommen, konnte ich normal sprechen (was ich aber vorsichtshalber nicht mache). Ich habe 4 Stunden nach der OP präventiv eine Ibuprofen genommen. Da ich aber keine Schmerzen spüre, habe ich die Schmerzmittel jetzt weggelassen (seit ca. 15 Stunden). Ohne Schmerzmittel spüre ich momentan einen leichten Druck im Mundraum.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Eingriff der leichteste zahnmedizinische Eingriff war, den ich bisher hatte (Kariesentfernung ist wesentlich schlimmer). Ich brauche keine Kühlakkus, kein Chlorhexamed Forte oder andere Medikamente. Es ist nichts geschwollen, ich fühle mich fit und werde heute arbeiten gehen. Ich empfehle Euch trotzdem auf alles vorbereitet zu sein. Im schlimmsten Fall habt Ihr zu viele Suppen und Medikamente – das ist mit Sicherheit besser als andersherum.
Viel Glück und Erfolg bei Eurer Operation! Macht Euch nicht verrückt!
Jonas