Annika, 16: Alle 4 raus mit Schlafspritze

Annika, 16: Alle 4 raus mit Schlafspritze

Gestern (Freitag) habe ich meine Weisheitszähne gezogen bekommen und muss zuerst einmal sagen, dass es gar nicht schlimm war. Ich hatte mich, wie viele, im Vorraus verrückt gemacht, aber das war total unnötig. Aber fangen wir mal vorne an.

Vor einigen Wochen eröffnete mir mein Zahnarzt, dass die Weisheitszähne bald raus müssten und ich einen Termin mit dem Kieferchirugen vereinbaren sollte. Das habe ich dann auch gemacht und bei dem Termin ging alles sehr schnell. Der Arzt war total freundlich und er meinte, dass sie ziemlich tief liegen, dass das Ganze im Krankenhaus gemacht wird und er mir eine Vollnarkose empfehlen würde, auch weil ich etwas Angst davor hatte. Dann erzählte er mir noch wie das gemacht wird und gab mir jede Menge Unterlagen mit.

Je näher es zu dem Termin kam umso nervöser wurde ich und am Mittwoch kam ich dann zum Ersten Mal an den Ort des Geschehens. Mir war ziemlich mulmig, aber ich bekam nur Blut abgenommen (Ich hasse Nadeln) und mir wurde erklärt, wie das mit der Narkose laufen wird.

Ab Donnerstag Abend durfte ich dann nichts mehr essen und am Freitag morgen musste ich schon früh im Krankenhaus sein. Vorher noch schnell duschen und Zähne putzen und dann mit Mama und bester Freundin hin. Das war das allererste Mal, dass ich im Krankenhaus war oder eine Narkose bekam, das war total komisch für mich, weshalb ich das ein bisschen ausführlicher schreibe. Ich bekam ein Zimmer zugewiesen und durfte mir da erstmal ein „schickes“ Nachthemd anziehen. Das war dann der erste Moment wo ich mir dachte „Mist, das passiert ja gerade wirklich. Ich bekomm gleich wirklich eine Narkose“ und Angst bekam. Die Krankenschwester brachte mir dann noch einen Beruhigungssaft, den sie Schnaps nannte und meinte, dass er mich etwas müde machen könnte. 10 Minuten nachdem ich das eklige Zeug getrunken hatte, kam sie nochmal um mir einen Zugang zu setzen. Jetzt hatte ich schon richtig Angst und ich meinte, dass der Saft nicht wirkt. Sie sagte nur, dass ich noch 10 Minuten abwarten sollte und sie hatte Recht. Kurz nachdem sie aus dem Zimmer war, kribbelte mein Bein ganz komisch, worauf ich noch nichts gab und dann merkte ich die volle Wirkung, wie einen Schlag gegen den Kopf. Als ich gemerkt hab, wie der mir in den Kopf steigt, meinte dann noch so „Ohoh“. Meine Mutter fragte was los sei und ich wurde total benommen und konnte nur noch liegen. Ich wollte mich aufsetzen, aber das ging einfach nicht mehr. Ab hier weiß ich auch nur noch Bruchstücke.

Die beiden meinten, ich wär wie betrunken gewesen und hätte ihnen immer das Gleiche erzählt und behauptet, dass der Saft nicht wirkt. Ich hab das alles nur von ganz, ganz weit weg mitbekommen. Alles war gedämpft wie durch einen Tunnel. Ich weiß noch, dass ich in meinem Bett im Fahrstuhl war, meine Freundin daneben stand und meinte „Hui, das dreht sich aber toll“ und die Krankenschwester meinte, dass sie das nur für mich gemacht hätten und dann war ich irgendwann in einem anderen Raum.

Auf der Brust und am Arm war ich verkabelt und im Zugang war ein Schlauch mit einer Spritze mit einer weißen Flüssigkeit und meine Freundin drückte mir die Hand. Ich weiß noch, dass die Ärztin meinte, dass sei die Schlafmilch und dass ich sagen soll, wenn ich eine Veränderung spüre. Ich schaute noch zu wie das Mittel durch den Schlauch floss und meinte „Wie schnell wirkt dass denn?“. Die Ärztin meinte „So in 10 Sekunden solltest du schlafen“ und gleichzeitig merkte ich wie mein ganzes Gesicht auf einmal kribbelte und ich wollte noch sagen „Das ist aber schnell“, aber das ging nicht mehr. Alles hat sich voll schnell gedreht und irgendwer meinte noch „Annika nicht kämpfen“ und ich war weg. Meien Freundin meinte, ich hätte noch paar mal versucht etwas zu murmeln, aber meine Augen wären immer zugefallen und dann hätte ich die nach oben verdreht und war weg.

Zu mir gekommen bin ich auf meinem Zimmer mit jeder Menge Kühlpacks um mein Gesicht. Die beiden meinten, dass ich schon mit ihnen gesprochen hätte, vorallem wirres Zeug und über 2h geschlafen habe, aber davon weiß ich nix. Ich hab auch keine Ahnung wie ich da hin kam. Ich weiß nur irgendjemand meinte „Annika aufwachen“, aber ich war viel zu müde, hatte kalt und wollte weiterschlafen. Doch die Krankenschwester, wie ich nachher mitbekam, bestand darauf, dass ich mal die Augen aufmache. Das war total schwer und ich hab nur Umrisse gesehen und bin wieder weggedämmert. So bin ich ein paar Mal kurz wachgeworden und hab wieder geschlafen. Ich kann mich an kurze Stücke vom Flur erinnern und an mindestens 2 verschiedene Zimmer.
Ich war auch mal wach, hab irgendwas gesagt, dann fragte die Schwester ob ich Schmerzen hätte, ich meinte, dass das weh tut, ich bekam etwas gespritzt und schlief wieder.

Irgendwann war ich mal richtig bei mir und dann ging es gestützt zum Auto und heim. Den Rest des Tags hab ich verpennt.
Heute bin ich immer noch etwas benommen und habe vorallem ein Ziehen in den Backen. Die sind auch ganz schön geschwollen, aber ich bin froh, dass die Zähne raus sind.



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