Ein Weisheitszahn hat Schmerzen verursacht und musste raus. Heutzutage Routine, dachte ich. Tja, schwer getĂ€uscht. đ Die ZahnĂ€rztin hat nach einer Röntgenaufnahme erklĂ€rt, dass die Wurzel zu nah am Nerv liegt und sie sich nicht ran traut, also Ăberweisung zum KieferorthopĂ€den. So weit, so gut. Der KieferorthopĂ€de hat mich beruhigt. Klar, nah am Nerv, aber deswegen bin ich ja bei den Spezialisten. Alles ok. Dann ging’s los – heute frĂŒh.
LokalanĂ€sthesie, sollte normalerweise nicht viel spĂŒren. Leider doch – wenn ich richtig gezĂ€hlt habe, wurde 7-mal (!) nachgespritzt. Schmerzen hatte ich trotzdem wĂ€hrend der ganzen Prozedur. Bin normalerweise eher wenig schmerzempfindlich und hab mir auch schon mal ne Krone ganz ohne AnĂ€sthesie setzen lassen. Aber das heute war krass.
Leider war der Fall wohl besonders kompliziert. Wurzeln mit dem Kieferknochen verwachsen, und zwar unter dem Nachbarzahn. Das musste mĂŒhsam ausgegraben werden, und zwischendurch lief ja noch der Nerv. StĂŒckchen fĂŒr StĂŒcken wurde die Krone zerlegt und dann die Wurzen x-mal gespalten. Immer und immer wieder. Jedesmal Schmerzen, und immer mehr Knochen wurde ausgebohrt, damit der Chirurg drankam. Trotzdem: nach einer Stunde gab er auf und holte seinen Seniorpartner. Der schien sich zu freuen, da man „so einen Fall nur alle paar Jahre mal sieht“. Meine Freude hielt sich in Grenzen. Es ging weiter mit Bohren und Spalten und Hebeln, und ich hatte die ganze Zeit Schmerzen und v.a. Angst um meinen gesunden Zahn und den Nerv.
Nach zwei endlosen Stunden waren wir endlich durch und ich fix und fertig. An den Nerven scheint es keine Ausfallerscheinungen zu geben, und einen halben Tag spĂ€ter sind die Schmerzen natĂŒrlich da, aber im Vergleich zu der Hölle bei der Behandlung harmlos. Mal sehen, wie sich das entwickelt die nĂ€chsten Tage. Das war meine erste Weisheitszahn-OP. Sollte nochmal eine nötig sein, nur unter Vollnarkose. Sowas brauch ich kein zweites Mal.