Servus zusammen,
mir wurden vor drei Tagen alle vier Weisheitszähne entfernt. Warum nicht 2×2? Ich wollte es einfach hinter mir haben und hatte keien Lust, dass mich die ganze Sache unnötig lange bei der Arbeit behindert.
Vor der Operation habe ich mir mal ein paar Sachen im Internet durchgelesen, größtenteils wurde dort schlimmes erzählt. Das habe ich dann aber auch schnell sein lassen, denn im Endeffekt kann ich sowieso nicht beeinflusse wie es wird, egal wie viel ich lese(oder auch nicht).
Ich schreibe das hier für all die, die Angst vor der OP haben, denn keien Sorge, es ist halb so wild, wie viele behaupten.
Vorweg kann ich Euch nur eine Sache sagen: Sucht euch dafür einen guten Arzt, dem ihr zu 100% vertraut.
Jetzt zu der Sache an sich:
Ich bin morgens um halb neun zum Arzt gegangen. Der hat mir dann erstmal die Spritzen gegeben, die habe ich kaum bemerkt. Da war das bei der ein oder anderen Füllung schon wesentlich schlimmer.
Nach ca. 10 Minuten Wartezeit ging es dann los. Innerhalb von zwei bis drei Minuten war der erste Zahn draußen, mehr als ein etwas Druck und Zug habe ich nicht bemerkt. Beim zweiten Zahn ging es genau so.
Der Dritte hat hart gekämpft (ganz nach meinem Geschmack der Bursche :)) da musste er schon ordentlich ziehen und etwas rumbohren. Das hat alles nichts geholfen, also hat er ihn zerbrochen, auch davon habe ich nicht viel bemerkt außer etwas mehr Druck und einem Knacken.
Der letzte Zahn ging dann wieder relativ gut raus, da musste er aber auch etwas bohren, ich glaube es war am Knochen, denn drei von den Zähnen sind intakt und einen hatte er ja aufgeknackt. Hier hatte die Lokalanästhesie nicht richtig gewirkt, sprich ich habe es dann doch recht deutlich gespührt, als er gebohrt hat, aber ich denke ohne Spritze wäre es deutlich schmerzhafter gewesen.
Dafür kann jedoch mit Sicherheit der Arzt nichts, denn ich hatte das schon vorher mal bei einer Füllung dort in der Nähe gehabt. Dabei hatte ich jedoch wesentlich mehr Schmerzen, denn damals wirkte die Betäubung überhaupt nicht.
Danach wurde noch schnell zur Kontrolle ein Röntgenbild gemacht und nach 40 Minuten war der Kuchen gegessen.
Im Anschluss habe ich mir dann noch meine Medikamente geholt (Antibiotika, Ibu 600 und eine Lösung um den Mund aus zu spülen) und bin nach Hause gegangen.
Geblutet hatte es noch eine ganze Weile, ich habe nicht fest genug zugebissen, daher hier noch ein Tipp: Beißt wirklich mit Kraft auf diese Tupfer drauf.
Die Schmerzen fingen nach ca. drei Stunden an. Eigentlich wollte ich garkeine von den Ibus nehmen, aber der Doc meinte das sei gut gegen die Schwellung, also habe ich ungefähr alle 10 Stunden eine Tablette genommen, aber insgesamt nur vier Stück. War mir dann doch zu blöde, denn ich halte von Schmerzmitteln überhaupt nichts, so lange es noch irgendwie aushaltbar ist. Man muss sich ja immer im Hinterkopf behalten, dass der Schmerz ein wichtiges Signal des Körpers ist. Wenn man den Schmerz nicht fühlt, merkt man auch nicht, wenn man irgendwas überlastet.
Anders ist es natürlich mit dem Antibiotikum, das wird natürlich streng nach Vorschrift genommen, denn eien Wundinfektion ist mit Sicherheit kein Spaß.
Deswegen gilt auch: Nach jeder Mahlzeit, auch wenn es nur eine Suppe war, werden die Zähne geputzt.
Zwei Tage später konnte ich dann wieder ganz weiche Sachen kauen und heute, drei Tage danach, habe ich – wenn auch sehr verkochte- Nudeln essen könenn.
Schmerzen habe ich mittlerweile nurnoch, wenn ich lachen muss oder doch mal zu fest zubeiße. Den Mund bekomme ich schon relativ weit auf, aber ich kann noch nicht ganz normal reden und sehe immernoch aus wie ein Hamster, ich hoffe, dass sich das bis morgen früh legt.
In vier Tagen kommen dann die Fäden raus und das wars dann.
Angenehm ist es natürlich nicht, aber wirklich schlimm auch nicht, da habe ich schon ganz andere Sache erleben dürfen…
Ich kann nur empfehlen, alle vier auf einmal raus zu holen, denn dann hat man es hinter sich. Und dass man dann zwangsläufig ewig ausfällt ist auch nicht wahr, ich hatte die OP am Freitag und konnte heute (Montag) wieder normal arbeiten.