Davor
Es fing an, dass ich für eine Routineuntersuchung zum Zahnarzt war und dieser mir eröffnete, nachdem er ein Röntgenbild gemacht hat, dass ich 6 Weisheitszähne habe und mich auf sofort zum Kieferchirurgen überwiesen hat. Meine Laune war dementsprechend gut^^
Kieferchirurg
Mit der Überweisung bin ich dann sofort zum Kieferchirurgen und dieser bestätigte mir, dass alle raus müssen. Aufgrund der Lage war dann auch schnell klar, dass ich eine Vollnarkose bekommen würde, was mich komplett fertig machte, da ich noch nie operiert wurde.
Es wurde ein Termin eine Woche später vereinbart, ich wurde aufgeklärt und nachhause geschickt.
Die Woche war echt die Hölle, weil ich so viel Angst vor dieser OP hatte und mir gar nicht vorstellen konnte, wie das mit Vollnarkose und so sein soll und dass ich da wirklich einschlafe. Das war totaler Unsinn, da ich Medizin studiere und weiß, wie schnell eine Narkose wirkt, aber trotzdem 😀 Ein kleiner Trost war, dass eine Freundin dort arbeitet und bei der OP dabei sein würde.
Der Tag davor
Den Tag davor konnte ich komplett vergessen, mir war schlecht, ich hatte keinen Hunger und ich war total nervös. In der Schule haben mir noch alle viel Glück gewünscht und dann ging es Abends ins Bett, wo ich gefühlte 10h wach lag bis ich eingeschlafen bin
Der Tag der OP
Ja dann war DER Tag gekommen bzw. es war vor paar Stunden, aber dank Narkose ist das so schön verzerrt. Ich ging morgens noch duschen, da das ja die nächsten Tage etwas ausfällt und dann war ich auch schon fertig. Man darf sich nicht schminken, nichts essen oder trinken für die OP.
Ich hab ein Top und Hoodie und dazu eine lockere Hose getragen, was vorteilhaft ist, da ich so keinen BH oder sowas anziehen musste. Das empfiehlt sich zum einen da man mit BH sau schlecht schläft und zum anderen auch, weil man für die OP diese EKG-Sticker auf die Brust bekommt und mit BH stell ich mir das unangenehm vor.
Dann gings auch schon los. Mama hat mich zum Arzt gefahren und ich habe kaum gesessen, da wurde ich schon aufgerufen. Puh ich lieg also gleich in Vollnarkose, dachte ich mir nur.
Ich muss sagen es war echt entspannt vom Ablauf her.
Man kommt rein, spült den Mund nochmals aus mit einer Lösung und dann gehts auch bald los. Schuhe musste ich ausziehen und mich dann auf einen ganz normalen Zahnarztstuhl setzen. Sie kam dann und meinte, dass sie mir jetzt den Zugang legen und ob ich Angst vor Spritzen hätte. Ja hab ich, aber man merkt es echt kaum. Ich musste meinen Pulli ausziehen, bekam die Kanüle, die echt 0 wehtat in die Armbeuge gelegt und konnte erstmal nochmal warten.
Meine Freundin die dort arbeitet war bei mir und hat die ganze Zeit Händchen gehalten und mir auch immer erklärt, was gerade passiert. Dann wurde ich verkabelt während des Wartens und dann kam der Narkosearzt wieder.
Er meinte, dass es noch dauert, weil es in dem anderen OP-Raum etwas länger dauert und ob ich sehr aufgeregt wäre. War ich und deshalb bot er mir an, was zur Beruhigung zu geben. Er spritze mir Dormicum (Beruhigungsmittel) und schlagartig, war die Welt schön 🙂 Ich kann es echt nur empfehlen, sobald es im Zugang drin ist, ist man einfach locker, entspannt und gut drauf. Als hätte man halt ein paar Sekt getrunken, nur viel ruhiger.
Gut, dann ging es irgendwann los. Vielleicht 10 Minuten später, es kann auch zwei Stunden gewesen sein, dank des Dormicums verfliegt die Zeit.
Der Stuhl wurde jetzt mehr in eine liegende Position gefahren und mir wurde die örtliche Betäubung gesetzt, die bekommt man normalerweise wenn man schläft, aber da sie bei mir manchmal nicht wirkt, wollte er es vorher testen. Dank Dormicum war mir das vollkommen egal 🙂 Gut mein Gesicht ist dann vollkommen eingeschlafen und dann ging es los. Ich bekam DIE NARKOSE 😀 Also es war viel witziger, als ich dachte. Ich bekam eine Propofol, was eigentlich so das Standardmittel ist. Ich wusste halt schon vorher, dass es total krasse träume macht, aber es war noch viel besser als gedacht. Das Ding ist halt man kann sich später nicht mehr dran erinnern, also wenn dann jmd mitnehmen und ihm nach dem Aufwachen direkt erzählen, was man geträumt hat 😉
Auf jeden Fall liegt man da und bekommt dann das Propofol in den Zugang. Das ist halt so weißes Mittel und sieht echt etwas komisch aus, aber das Beste was man bekommen kann. Man soll dann vom Urlaub erzählen oder von 10 zählen, ich musste erzählen und dann merkt man so ab 1/4 der Spritze, was in einem drin ist, dass man müde wird. Man hat keine Lust mehr und bekommts auch gar nicht mehr auf die Reihe zu erzählen. Dann heißts noch sowas wie „Ah jetzt wirkts schon. Hast du keine Lust mehr zu erzählen?“ und dann ist man auch schon weg. Vorher wirds kurz schwindelig, aber alles sehr angenehm.
Und es ist echt so, man träumt 🙂 Sobald es anfängt zu wirken verschwimmt man immer weiter in die Traumwelt und es ist einfach so schön, aber Propofol ist auch bekannt dafür, dass es sehr sehr schöne Träume macht, aber das jetzt auszuführen wäre nicht für Minderjährige geeignet 😉 Das ist aber einfach eine bekannte Nebenwirkung davon. Es gibt schlimmeres 😀 Das Aufwachen ist auch witzig. Kennt ihr das, wenn ich so die Augen zu habt und über etwas nachdenkt? So kam es mir vor, ich war total in Gedanken versunken und dann wurde ich geweckt und ich hab erst gar nicht gecheckt, dass ich geschlafen habe, aber ich war wohl 2h weg 😀 Man ist danach total verpeilt. Ich bin jetzt zuhause und es immer noch, aber es ist echt witzig, als hätte man ne Woche durchgesoffen 😀 Das Gesicht ist noch betäubt und so merkt man auch keine Schmerzen oder so. Ich kanns nur empfehlen.
2 Kommentare zu Lina, 19: Kurze Reise ins Traumland