Hallo !
Bei mir war es am heute (14.04.20) auch soweit, mir wurden alle 4 Zähne unter lokaler Betäubung entfernt. Doch gehen wir etwas zurück in die Vergangenheit…
Probleme mit meinen Weisheitszähnen hatte ich schon seit Jahren. Ganz speziell hat mir der Zahn unten rechts Ärger gemacht. Oft entzündet, sogar mit Kiefersperre, Notarzt am Sonntag, Entzündung, usw. Auch mein Zahnarzt hat mir öfters angedeutet, dass die mal raus müssen.
Nun vor ca. 3 Monaten fing dann etwas sehr Unangenehmes an, mein Zahn fing an zu Eitern und ich wusste allmälig, dass die Sache zu verdrängen nicht mehr Hilft. 2 Monate lang habe ich die Wunde gesäubert, doch es half nichts, ich musste zum Zahnarzt und dieser hat mir die Wunde gereinigt. Er schrieb mir eine Überweisung zum Kieferchirurgen und meinte es wäre nötig die Zähne ziehen zu lassen, mir war es zu dem Zeitpunkt leider auch schon klar.
Ich habe z.B. keine Angst vor Ärzten, meine Angst sind die Spritzen. Eine Zahnfüllung und die Spülung der entzündeten Stelle habe ich beide ohne Betäubung gemacht, da ich echt Angst davor hatte.
Nun zurück zum Chirurgen. Ich hatte zuvor einen Beratungstermin, dort angekommen musste ich paar Sachen ausfüllen, ich wurde aufgeklärt und durfte mir die Art und Weise aussuchen, wie ich betäubt werde. Ich habe schon viel Gutes über Sedierung gelesen und somit habe ich mich für die Sedierung entschieden, doch der Arzt hatte schlechte Neuigkeiten für mich. Da zurzeit das Corona Virus sein Unwesen treibt, wollen sie so wenig Personen wie möglich im Krankenhaus haben (meine Chirurgie befindet sich in einem Krankenhaus). Der Arzt meinte ich könnte 3 Wochen später eine Sedierung in Anspruch nehmen, doch da ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte, willigte ich der lokalen Betäubung ein. Eine Woche später kam es dann zur OP.
Operiert wurde ich heute am 14.04.2020. Um 11 Uhr. Ich bekam ein Antibiotikum vor der Behandlung und dann ging es auch schon los. Ich bekam die Betäubung gespritzt, gezählt habe ich nicht aber ich meine es waren 10 Einstiche. Für mich war es von einer Skala von 1 bis 10 eine 5 was den Schmerz angeht. Der Einstich an der entzündeten Stelle war am unangenehmsten. Ich wurde 5min alleine gelassen und dann ging es schon los.
Oben die Zähne haben glaube ich gute 20 Sekunden gedauert, was wirklich Zeit gefressen hat waren die beiden Zähne im Unterkiefer, da Sie noch halb von der Schleimhaut bedeckt waren. Es gab Knacken, Bohren, etwas Druckgefühl aber alles in allem war es total erträglich. Schmerzen gab es keine bei der OP selber, es ist eher die Kopfsache dabei die unangenehm für mich war.
Man stellt sich auf Schmerzen ein wenn der Zahn zertrümmert wird, doch es gibt keine. Komisches Gefühl ^^
Jetzt liege ich hier, gute 9 Stunden nach der OP und alles ist halb so wild wie gedacht. Ich habe mir wirklich Tage lang den Kopf daran verloren aber glaubt es mir, das steht ihr locker durch.
Wichtig ist kühlen, Schmerzmittel gut planen und nehmen, bevor (!) die Schmerzen anfangen. Bin schon gespannt wie die Nacht wird ^^
Hoffe ich konnte euch einen guten Einblick liefern. So eine Zahnentfernung ist kein Kinderspiel wie es hier manche darstellen. Es kostet Überwindung und ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, doch genau so wenig ist es der Horror. Es ist ein Eingriff, soetwas ist immer unangenehm aber ich habe es mir bei weitem schlimmer vorgestellt.
Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, empfehle ich euch die lokale Betäubung. Man spürt nichts und es kostet auch nichts.
Wünsche euch eine gute Besserung!