Marvin, 18: Aller guten Dinge sind vier.

Marvin, 18: Aller guten Dinge sind vier.

Da war sie also.
Die Diagnose das alle Weisheitszähne unter Vollnarkose rausmüssen.
Rausgefräst wohlgemerkt.
Sie haben Widerhaken und saßen im Nerv.
Die Diagnose kam am 11.09.2012 und bis zum 21.11.2012 habe ich es aufgeschoben die Weisheitszähne entfernen zu lassen, weil ich panische Angst davor hatte.
Anfang November jedoch, wurden die Weisheitszähne unerträglich.
Ich hatte Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, war total reizbar und konnte mich beim arbeiten und in der Schule nicht mehr konzentrieren.

Jetzt, nachdem alles vorbei ist, kann ich Rückblickend sagen, „so schlimm war es ja gar nicht“, wobei ich da ,zu den Glücklichen gehöre, die eine komplett sorglose OP hatten.
Am 21.11 also um 13:45 Ortszeit, fuhr ich, von meiner Mutter beschwichtigt, mit meiner Freundin zur Kieferchirurgie um die Ecke.

Ich war so aufgeregt, dass ich ihre Hand fast zerquetscht hätte. (Dazu muss ich sagen, dass ich an Angst vor medizinischen Einrichtungen leide.) Nachdem die ganzen Formalitäten für den Eingriff geklärt waren, ging es auch schon los.

Ich musste Schuhe und Jacke ausziehen, Schmuck ablegen und andere Utensilien die so in meiner Tasche rumflogen (Tablet, MP3-Player, iPod, Schlüssel), ablegen.
Dann durfte ich mich auf die Liege legen und mich „entspannen“.
Dann wurde mir plötzlich komisch, ich bekam totale Panik, als der Arzt mir mit der Narkosespritze zu Leibe rückte.
Ich wollte da einfach nur raus.

Meine Freundin, die immer noch meine Hand hielt, redete mir gut zu und lächelte mir ins Gesicht.
Ich krampfte noch mehr um ihre Hand und fing an zu weinen.
Nach der Spritze verging die Angst und alles wurde langsam und zeitversetzt.
Ein Hochgefühl begann und ich war weg.
Als ich aufwachte, hielt meine Freundin, meine Hand immernoch und ich war noch völlig benebelt.
Was ich merkte, war das mein Gesicht angeschwollen war und ein dumpfes Drücken in den hinteren Kieferknochen.
Ich schaute mich erstmal um, wusste aber wo ich war und was gemacht wurde.
Die Verwirrung, die manche Leute nach der Narkose hatten, blieb bei mir aus.

Als erstes wollte ich eine Klassenkameradin anrufen und ihr alles erzählen, dann wollte ich, um Gottes Willen, meine Ex-Freundin anrufen und dann rief ich einen Freund an, woran ich mich aber kaum noch erinnere. (Ich weiß noch, dass ich dort angerufen habe und was ich gesagt habe, aber es fühlt sich an wie eine blasse Erinnerung.) Die Benebelung wurde rasch weniger und nach und nach wurde ich wieder klar.
Meine Freundin erzählte mir, ich sei schon etwas länger wach, habe sie nach diversen Sachen gefragt und ihr „Geheimnisse“ von mir erzählt. (Was ich gefragt und erzählt habe bleibt, zumindest hier, ein Geheimnis!) Davon weiß ich allerdings nichts mehr, war wohl noch nicht wieder „da“.
Ich spürte meinen Körper noch nicht so ganz, konnte mich aber aufsetzen.
Das Erste, was ich tat, war das ganze Blut auszuspucken.
Meine Weisheitszähne wurden eingetütet und ich durfte sie mitnehmen.
Zwei sind allerdings während der OP kaputt gegangen.

Als dann soweit alles geklärt war in der Praxis, durfte ich nach ca. 30 Minuten nachhause.
Vorher schaute die Arzthelferin noch nach mir und gab mir noch ein paar Worte mit auf den Wegn.
Zuhause angekommen, lag schon alles für mich bereit. (Kissen, Kühlpacks, Getränke, Küchentücher für das Blut etc.) Die Schmerzen übrigens, welche ich mir total schlimm vorgestellt hatte, sind so erträglich, dass ich keine Schmerzmittel brauche.

Den restlichen Abend, verbrachte ich mit meiner Freundin im Bett und wir schauten „The Walking Dead (Staffel 1 & 2)“.
Schlafen kann ich nur bedingt, da ich Bauchschläfer bin und auf dem Rücken nicht liegen kann.
Am ersten und zweiten Tag habe ich ca. 5-6 Stunden geschlafen, das reicht aus um über den Tag zu kommen.

Zusammenfassung:

Positiv:
-Meine Schwellungen halten sich in Grenzen!
-Die Blutung hat nach ca. 2-3 Stunden aufgehört.
-Ich kann weitestgehend noch kauen.
-Ich kann „normal“ reden.
-Am 21.11 war die OP und am 22.11 ging schon wieder Pizza.
-Die Schwellung wird schon besser. (Stand: 23.11 @ 07:12 Uhr.)

Negativ:
-Der Blutgeschmack hält eine Weile an.
-Ich hatte Narkosenebenwirkungen. (Tauber Arm, taube Beine.) -Die Schmerzen sind im liegen schlimmer. (Subjektiv!) -Ab und an habe ich Schüttelfrost.
-Mir war nach der OP leicht unwohl. (Lag an der Narkose).
-In den Tagen danach, war/ist alles anstrengend, was nicht bei mir im Bett (ausgenommen ist der Bettsport) oder am PC stattfindet.

Alles in allem:
Ich bin froh, dass ich mir nie wieder Gedanken um meine Weisheitszähne machen muss!
An dieser Stelle, danke ich nochmal meiner wundervollen Freundin, die an meiner Seite war und es immernoch ist.
DANKE, dass es dich gibt!

Allen anderen, denen eine Weisheitszahn-OP bevorsteht, wünsche ich viel Glück, wenig Schmerzen und vor allem eine schöne Zeit, wenn die Zähne raus und die Wunden verheilt sind.
Denn das fühlt sich tausendmal besser an! 🙂



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