Alex, 21: Relativ problemloser Eingriff (mit Foto)

Alex, 21: Relativ problemloser Eingriff (mit Foto)

Mir wurden vor 10 Tagen die beiden unteren Weisheitszähne aufgrund einer Fehlstellung rausoperiert, ich möchte kurz zusammenfassen wie die ganze Prozedur abgelaufen ist.

Ich hatte meinen Termin frühs in einer Zahnchirurgie-Praxis und da ich mich im Vorgespräch für eine Sedierung entschieden habe musste ich jemanden als Begleitung mitbringen (und 30€ zahlen), Angst hatte ich kurioserweise fast gar keine, lediglich ganz kurz vor dem Eingriff im Wartezimmer. Nach ein paar Minuten im Wartezimmer wurde ich dann in das Zimmer reingeholt und in dem Moment war die Angst wohl am größten, auch wenn sie immer noch vergleichsweise aushaltbar war da ich schon weit schlimmeres hinter mir habe.

Als ich mich dann auf den Stuhl gelegt habe kam auch schon die Schwester und hat mir so eine Kanüle am Arm befestigt wodurch mir dann das Mittel für die Sedierung i.v. zugeführt wurde. Die Wirkung kam direkt und lässt sich nur schwer beschreiben, ich war auf jeden Fall noch bei Bewusstsein aber ziemlich vernebelt. Danach wurde mir so ein Tuch übers Gesicht gelegt damit ich nichts sehen kann, aber ich hatte die Augen ohnehin geschlossen. Dann hat der Arzt mir die Betäubung mit mehreren Einstichen in den Mund gespritzt, das hab ich schon irgendwie nur ganz minimal gespürt, da hat schon manche Zahnarztspritze mehr wehgetan.
Kurz darauf gings auch schon los mit dem linken Zahn, ich hab nur ziemlich laute und unangenehme Geräusche gehört (was aber nicht störend war) aber gefühlt hab ich überhaupt nichts und der Zahn war innerhalb nicht mal einer Minute erledigt. Bei dem zweiten hab ich kurioserweise trotz der Betäubung was gespürt und das hat auch für ein paar Sekunden echt wehgetan aber wirklich gestört hat mich das durch die Sedierung auch nicht. Kurz darauf war auch der zweite Zahn draussen und der Arzt meinte er sei fertig, was ich nicht so recht glauben wollte und mehrmals nachfragte ob er jetzt wirklich schon fertig ist, da ich eigentlich damit rechnete dass der Eingriff viel länger dauern wird.

Ich sollte dann noch ein paar Minuten auf dem Stuhl liegenbleiben und wurde anschliessend von einer Ärztin in ein Zimmer mit einer Decke und einem kleinen Bett gebracht wo ich mich hinlegen sollte. Durch die Sedierung war ich auch recht müde und vernebelt, kurz darauf kam meine Begleitperson in den Raum und erkundigte sich bei mir wie es mir geht usw.
Nach einer halben Stunde als ich von der Sedierung schon kaum noch was gemerkt habe kam nochmal der Arzt rein, gab mir einen Zettel mit Verhaltenstipps, ein Rezept für Schmerztabletten (Metamizol) und wünschte mir gute Besserung, danach konnte ich mit meiner Begleitperson nachhause. Vorher sind wir noch schnell in eine Apotheke und haben die Schmerztabletten geholt, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Schmerzen (bis auf leichte Kopfschmerzen) aber da mein ganzer Mund voller Blut war und der Geschmack und das Gefühl nicht gerade angenehm waren war ich stimmungsmässig ziemlich angep*sst und wollte einfach nur meine Ruhe.

Zuhause hab ich mir vorbeugend eine Schmerztablette eingeworfen, die anscheinend auch ihre Dienste gut getan hat, denn Schmerzen hatte ich an dem Tag bis auf die Kopfschmerzen so gut wie keine.
Ich hab dann 3 Tage lang mit einem Kühlpad und Eiswürfeln (eingewickelt in einem Waschlappen) abwechselnd beide Seiten gekühlt wobei eigentlich nur die linke Seite deutlich angeschwollen ist, rechts sah alles aus wie immer. Ausserdem hab ich wie Empfohlen nur Wasser getrunken (was ich bis heute auch noch mache, kann ja nicht schaden) und breiförmige Speisen wie Kartoffelbrei, Suppe oder Apfelmus gegessen.

2 Tage nach der OP hatte ich meinen nächsten Termin zum Entfernen der Jodoformstreifen, was auf der linken, also der geschwollenen Seite ordentlich weh getan hat, das waren insgesamt die stärksten Schmerzen die ich während der ganzen Prozedur hatte. Ausserdem hat es ziemlich nachgeblutet, wieder zuhause hab ich mir erstmal eine halbe Schmerztablette eingeworfen und dann ging es auch allmählich wieder. Danach hab ich sicherheitshalber noch einen Tag weitergekühlt. Schmerzen waren so gut wie nicht vorhanden und ich hab auch insgesamt nur 4 von 10 Schmerztabletten genommen, jeweils eine halbe wenn ich gemerkt habe dass jetzt doch mal leichte Schmerzen anfangen. Die größeren Probleme waren eigentlich dass ich nicht kauen konnte, mein Mund kaum weiter als 2cm aufbekommen habe und links ne ziemliche Schwellung hatte. Die ersten 2 Tage hab ich fast ausschliesslich im Bett verbracht da ich einfach meine Ruhe wollte, ab dem 3. Tag ging es eigentlich schon steil bergauf und ich fühlte mich schon wieder fitter. Ab dem 5.-6. Tag konnte ich auch schon wieder vorsichtig kauen und etwas festere Speisen essen.

Bis zur Entfernung der Fäden eine Woche nach der OP war die Schwellung und der eklige Geschmack so gut wie verschwunden und das Fädenziehen war auch absolut schmerzlos. Danach kamen komischerweise nochmal kurzzeitig leichte Schmerzen welche aber absolut aushaltbar waren und nach kurzer Zeit wieder verschwanden.

Jetzt, 10 Tage nach der OP merk ich so gut wie keine Einschränkungen mehr, mein Mund geht immer noch nicht wieder ganz so weit auf wie vor dem Eingriff aber ich denke das wird sich auch noch normalisieren.

Alex

Fazit: Da die Wunden bei mir ziemlich schnell verheilt sind, ich mich geschont hab, die Backen immer gut gekühlt habe und mich auch sonst an die allermeisten Tipps gehalten lief die Weisheitszahn-OP in meinem Fall recht problemlos ab, die Tage danach waren ein bisschen nervig aber ansonsten ist doch alles recht positiv gelaufen, bleibt nur zu hoffen dass es genauso unproblematisch laufen wird falls meine oberen Weisheitszähne irgendwann raus müssen.



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