Gestern, den 20.12.2013, war es um 11:45 so weit. Nach dem ich einzelne
Erfahrungsberichte gelesen habe, welche oft nicht gerade positiv waren, habe ich
völlig verängstigt auf dem Stuhl der Zahnklinik platzgenommen.
Die erste Überraschung gab es, als ich erfuhr, dass ich glücklicherweise nur 3
(2xoben, linksunten)Weisheitszähne habe, was mir die Entscheidung gleich alle
drei rausnehmen zu lassen sichtlich erleichtert hat. Mein ganzer Körper war am
Zittern. Ich hasse es grundsätzlich beim Zahnarzt Spritzen zu bekommen und war
deshalb nicht gerade glücklich, als ich mitbekam, dass der Eingriff unter
Lokalanästhesie stattfindet. Die ersten drei-vier Spitzen waren zwar unangenehm,
aber erträglich und die Restlichen habe ich dank der bereits fortschreitenden
Betäubung nicht mehr mitbekommen.

Die zweite Überraschung gab es, als ich bemerkte, dass ich nichts spüre.
Sicherlich war der Druck des Arztes am Oberkiefer stark, aber die Zähne gingen
schnell raus. Lediglich unten hat es länger gedauert. Da ich Klammerträgerin
bin, hatte mein Kieferorthopäde die Idee, die Zähne ziehen zu lassen, da sich
die Zähne sonst wieder verschieben. Somit waren sie noch nicht draußen, sodass
das Zahnfleisch zur Seite gelegt werden musste. Aber selbst das habe ich nicht
mitbekommen.

Durch die vorher gelesenen Horrorberichte gab es die nächste Überraschung. Der
Arzt und seine Gehilfin waren sehr nett und offensichtlich auch kompetent. Die
Wunde wurde zugenäht und mir wurde gesagt, dass ich den ersten Tag nicht liegen
soll und beim Schlafen sollte mein Kopf hochgestellt werden. Das war alles nicht
weiter schlimm. Jedoch hat die Betäubung abends vollständig nachgelassen,
sodass ich vorallem auf der linken Seite, wo zwei Zähne gezogen wurden sind,
starke Schmerzen hatte. Gegen diese hat mein Arzt mir ein Ibuprofen Granulat
verschrieben, welches scheinbar auch hilft… Als ich heute Morgen dann
aufgewacht bin, gab es die nächste Überraschung. Die linke Wange ist komplett
angeschwollen und vom Kinn bis zum Ohr habe ich eine mandarinengroße Schwellung.
Die rechte Seite ist weniger angeschwollen, aber wenn man dagegen drückt,
schmerzt es sehr doll. Da ich meinen Mund nicht richtig öffnen kann, ernähre
ich mich nur von Babybrei, Kamillentee zum Durchspülen und normalem
Leitungswasser.

Nun muss ich mir die ganze Zeit Sprüche anhören, ich sähe aus wie ein
Babyspeckhamster, aber ich nehme es mit Humor. Lediglich das Lachen schmerzt.
Meine größten Ängste bestehen jetzt darin, dass sich etwas entzünden könnte
und das ich Weihnachten immernoch nichts Essen kann, wobei ich zum einen denke,
dass Weihnachten die Schönste Zeit des Jahres es und ich zum anderen das Essen
(Rotkohl und co.) liebe…
Also: Kopf hoch, es ist halb so schlimm!