Hallo,
ich habe viele Berichte hier gelesen und wollte nun, nach meiner OP, auch einen Teil dazu beitragen.
1. Grund / vor der OP:
Mein rechter Weisheitszahn unten war schon durchgebrochen und durch Karies hohl, nachdem ich dann bei benachbarten Zähnen unter Temp.-Empfindlichkeit gelitten hatte, sollte der unten rechts raus. Zudem lagen beide unten waagerecht und nah an anderen Zähnen. Also: Termin beim Kieferchirurgen gemacht und los gehts.
2. Die OP – 27.03.2018
Ich hatte schon ein wenig Angst, ist schließlich ein kleiner Eingriff! Mein Arzt in Bad Bramstedt / Schleswig Holstein war jedoch sehr nett und lustig. Ich wurde auf mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen hingewiesen. Da der unten rechts raus musste, hatte ich die Wahl zwischen beide unten oder rechte Seite und entschied mich für die komplette rechte Seite, damit ich noch essen konnte – und los ging es!
Die Spritzen waren etwas fies, aber nichts allzu schlimmes (lokale Betäubung). Die Geräusche an der ganzen Geschichte waren eher schlimm – knackt. Wurde jedoch immer vorgewarnt und es kamen auch witzige Sprüche dazu, um die Angst etwas zu nehmen. Für diejenigen mit einem geringen Blutdruck sowie blöden Kreislauf: Termin am Nachmittag machen und was essen! Ich bin 2x ohnmächtig geworden (1x beim zunähen unten rechts und 1x dann danach im Wartezimmer).
Unten rechts musste wohl der Kieferknochen etwas angebohrt werden und der Zahn wurde geteilt. Der Zahn oben war leicht zu entfernen.
Damit durch bekam ich Watte in die Backe, ein Rezept für Ibu 600 und wurde abgeholt (soviel zum „Ich geh zu Fuß nach Hause! Kein Problem!!“). Nun hieß es kühlen.
3. Nach der OP – Die Komplikationen
Hier zu erwähnen: Das war bei mir so! Das ist kein „Garant“ dass es immer so ist. Möchte hier lediglich Ängste nehmen und für Signale des Kröpers sensibilisieren!
Die OP also am Dienstag den 27.03.2018. Dank Ibu und kühlen wenig Schmerzen und konnte auch ein wenig essen (Brei ohne Körner!).
Am Donnerstag (29.03.) gingen dann die Schmerzen los… Ich bin kein „Jammerlappen“ und nehme selten Schmerztabletten oder gehe zum Arzt… Aber das war… wow… Ich bin vor Schmerzen fast an die Decke. Auch Ibu 800 halfen nicht mehr. Noch bis Freitag gequält und dann Samstag morgen direkt zum zahnärztlichen Notdienst – Entzündung. Es wurde gespült, ein Medikament in die Wunde gelegt (es war eine trockene Entzündung, d.h. die Wunde war leer – kein Blut, das vor Infektionen schützt) und mir eine antibakterielle Spülung sowie Antibiotika verschrieben. Damit dann wieder nach Hause, weiter kühlen und hoffen… Es wurde etwas besser, jedoch sah ich eine weiße Substanz. Hielt dies jedoch für Fibrin (eine natürliche Schutzschicht). Da die Schmerzen jedoch schlimmer wurden, ging ich erneut zum Zahnarzt – schließlich mussten ja auch die Fäden raus! Oben war alles super (Fäden ziehen kitzelt ein wenig), unten war die Wunde noch „zu frisch“, wurde nochmal gespült und sollte warten… Schmerzen immer noch da, besonders beim runter schauen, wenn das Blut dort hin schoss.
Ich war dann innerhalb einer Woche 3x beim Zahnarzt. Die Praxis kennt mich seit ich klein bin und wusste zum Glück, dass ich dann wirklich Schmerzen hatte. Zudem sah die Wunde schwarz aus. – Es stellte sich dann heraus, dass es sich um eine Wundheilungsstörung handelt, d.h. die Wunde heilt nicht richtig zu. Der Faden hatte sich von selbst gelöst, dies war wohl nicht förderlich. Das Schwarze war so eine Art „Schorf“, und schützte die Wunde.
Das Ganze ist nun 6 Wochen her (es ist der 02.05.2018) und es ist immer noch unangenehm. Die Wunde reinige ich mit einer kleinen Spritze (ohne Nadel!) und lauwarmem Wasser selbst und achte darauf wenig mit Körnern oder „Kleinteilen“ zu essen sowie auf Milch zu verzichten. Dennoch habe ich noch Probleme meinen Mund zu öffnen und es „zieht“ ein wenig. Es wird jedoch von Woche zu Woche besser!
Moral von der Geschicht‘: Bei Schmerzen oder wenn euch etwas komisch vorkommt – lieber einmal zu viel drüber schauen lassen, als einmal zu wenig! 🙂
Viel Glück!
Courtney