Hallo!
Mir wurden Freitag (13.03.) zwei Weisheitszähne im Unterkiefer entfernt.
Die Geschichte fing ungefähr im Oktober letzten Jahres (2014) an, als mein Kieferorthopäde ein Röntgenbild anfertigte. Darauf konnte man sehr deutlich erkennen, dass mir wohl nichts anderes übrig blieb, als mich der OP zu unterziehen. Da ich ein totaler Angsthase bin, fing ich noch beim Kieferorthopäden an zu weinen. Auf dem Heimweg habe ich die Situation ausführlich mit meinen Eltern dikutiert, wobei herauskam, dass ich mich weigern werde. Nach einigen Wochen konnte ich mich jedoch umstimmen, mit der Begründung, dass dann bis jetzt fast 2 Jahre Zahnspange tragen unnötig gewesen wären.
Also ließ ich mir einen guten Kieferchirurgen empfehlen und machte einen Besprechungstermin aus. Doch kaum in der Praxis angekommen, überkam mich wieder die Angst. Bis dahin wollte ich unbedingt eine Vollnarkose, doch als mir der Arzt sagte, dass diese 250 Euro kosten würde, war ich zumindest damit einverstanden, es mit örtlicher Betäubung zu probieren. Am Ende wurde dann noch der Termin ausgemacht. Dabei kam Freitag, der 13. raus. Na toll, dachte ich mir, wenn das mal gut geht…
Der 13. März kam schneller als gedacht und meiner Klasse ging mein Gejammer auch langsam auf die Nerven. Morgens konnte ich dann nochmal normal frühstücken und dann war ich auch schon auf dem Weg in die Praxis. Im Auto habe ich ziemlich gezittert, doch als ich dann später in der Praxis aufgerufen wurde, war meine Angst plötzlich verschwunden. Ich kam in einen Vorraum, wo ich meinen Mund mit einem ekelhaften hellblauen Zeug umspülen musste, wahrscheinlich zur Desinfektion. Dann bekam ich eine Haube und ich musste Plastik-Überschuhe anziehen. Dann ging die Tür des OP-Raums auf und ich wurde hereingebeten. Meinen Vater, ein kleines Kuscheltierschaf und meinen MP3-Player (Handy war verboten) durfte ich mitnehmen. Auch von dem Arzt wurde ich sehr nett empfangen. Für meinen Vater stand ein Stuhl bereit, ich sollte mich einfach auf die Liege legen. Dann wurden mir die Betäubungsspritzen gegeben und ich wurde gefragt, wie denn das Schaf heißt:
„Wie heißt das Schaf denn?“
„Ich war total unkreativ.“
„Ok. Lass mich raten, es heißt Schaf.“
„Nein. Es heißt Mäh.“
Danach war alles taub und ich wurde mit zwei Tüchern abgedeckt. Dann meinte der Arzt, er würde mich noch kurz pieken, um sicherzustellen, dass ich auch wirklich nichts spüre, aber das habe ich wohl nicht gemerkt, denn kurz darauf meinte er, er könnte schon den Zahn sehen. Das bohren war dann nicht ganz so angenehm (das Geräusch), aber es war ja alles betäubt. Dann hat es einmal kurz geknackt, weil der Zahn geteilt werden musste und dann war der Zahn schon draußen. Beim Nähen hat der Faden ein bisschen an meiner Lippe gekitzelt und ich konnte nicht lachen (bin sehr kitzelig!). Kurz vorher hatte ich nur mit der Hand gezuckt, da wurde ich schon gefragt, ob etwas wäre. Der Chirurg war wirklich sehr aufmerksam! Bei der zweiten Seite habe ich mich dann deutlicher bemerkbar gemacht und es wurde sofort nachgespritzt.
Hier hat der Chrirurg am Ende etwas gemotzt, weil nähen mit Zahnspange nicht ganz so toll wäre.
Nach 30 Minuten war ich dann endlich fertig und meine 2 Zähne (am Ende 4 Stücke) wurden in letzter Sekunde vor dem Mülleimer gerettet. Den Termin zur Nachkontrolle sollte ich bein meinem Hauszahnarzt machen.
Dorthin kam ich dann aber früher als gewollt. Mir kam es so vor, als würde die rechte Wunde ununterbrochen bluten, also bin ich zum Zahnarzt gefahren. Der meinte, es würde nichts mehr bluten und auch sonst sähe alles ok aus. Das beruhigte mich. Ziemlich eklig war jedoch, dass ich wegen der tauben Zunge nicht schlucken konnte und mir das ganze Zeug im Mund hing : ( Deswegen habe ich dann auch das Nachlassen der Betäubung „gefeiert“. Daraufhin habe ich vorsorglich eine Ibuprofen 600 genommen, hatte aber den ganzen Tag keine Schmerzen mehr. Nur meine Backen wurde dicker und dicker… (blieben aber in einem, im Vergleich zu anderen, sehr gutem Zustand. Das a und o: kühlen, kühlen, kühlen! :))) )
Heute ist der 8. Tag danach und ich habe seit gestern wieder angefangen, kleine Brotstückchen in der Suppe aufzuweichen. In der Schule war das ziemlich doof immer nur kalte Tomatensuppe oder Pudding zu essen. Bisher brauchte ich nur zwei Schmerztabletten (Freitag und Samstag) und es hat sich (bisher) nichts entzündet.
Am Montag werden mir die Fäden gezogen (hab ein bisschen Angst 🙁 ), hab aber gelesen, dass es nicht schlimm sein soll. Nur die Geschichten, dass man dann „Löcher“ an den Wunden hat, machen mir noch Angst. Dann freue ich mich, endlich wieder Sport machen zu dürfen… Habe Donnerstag schon wieder ein Fußballturnier und bin Torwart (hoffentlich bekomme ich keinen Ball ins Gesicht 🙂 )
Für alle, die es noch vor sich haben: es wird nur halb so wild. Und lasst euch nicht von irgendwelchen Horrorgeschichten verrückt machen! Das Schlimmste wird sicherlich, dass man sich voerst nur von Brei und Flüssignahrung ernähren kann. Aber es geht vorbei!