Eva, 19: Countdown

Eva, 19: Countdown

So, vor ungefähr acht Stunden lag ich heute auf dem OP-Stuhl und habe den Arzt gefragt, wie lange es denn dauert, bis ich einschlafe – ich hatte mich nämlich für eine Sedierung (Dormikum) entschieden, weil ich gleich fünf Weisheitszähne hatte. Muss auch ehrlich zugeben, dass ich wahnsinnig Respekt vor der OP hatte, weil ich zuvor nie Probleme mit meinen Zähnen hatte und die Situaion einfach absolut null gewohnt war.

Habe mich, anstatt bei meinem Zahnarzt zu bleiben, für einen Kieferchirurgen in der Nähe entschieden, weil ich mir dachte, dass das für ihn eben ein Routineeingriff ist – und so war es dann auch. Kaum saß ich im Wartezimmer wurde ich auch schon aufgerufen. Während der Arzt mir die Kanüle für die Sedierung legte konnte ich ihm noch ein paar Fragen stellen (obwohl ich tierisch Angst vor Spritzen habe, muss ich sagen, dass man in diesem Fall wirklich nur von Mini-Pieksern reden kann). Als ich ihn fragte, wie lange es dauern würde bis ich eingeschläfen wäre, sagte er höchstens zwanzig Sekunden. Er hat dann runtergezählt und schon bei knapp fünf Sekunden war ich total weg.

Bin erst wieder aufgewacht, als ich draußen im Aufwachraum lag. An dieser Stelle kann ich die Berichte anderer widerlegen, die während der Sedierung noch auf Befehle des Arztes reagieren konnten, ich war einfach weg. Das Aufwachen war überhaupt nicht unangenehm, ich wusste auch sofort gleich wieder wo ich war, musste dort dann aber noch eine Stunde liegen bleiben zur Beobachtung und Blutstillung, die mir aber wie knappe 15 min vorkam. Dann durfte ich mit meiner Begleitperson nach Hause. Habe sobald es die Betäubung zuließ eine Schmerztablette geschluckt und bin deshalb bis jetzt wirklich fast schmerzfrei.
Folgende Tipps kann ich euch als Leidensgenossen anbieten (natürlich subjektiv gesehen, denn jeder macht andere Erfahrungen).

1. Nicht bei einem Zahnarzt machen lassen, sondern sich einen guten Kieferchirurgen suchen.

2. In einem Vorgespräch abtasten, ob einem die Atmosphäre zusagt, die Arzthelferinnen sympathisch sind (man ist ihnen ja schließlich danach ausgeliefert :)).

3. Erst dann festen Termin vereinbaren.

4. Wer Angst vor Operationen hat, oder einfach auf die Impressionen und Geräusche verzichten möchte, dem kann ich wärmstens eine Sedierung (Dormikum) empfehlen. Ich war danach überhaupt nicht schlimm benebelt, hatte alles noch im Griff, und die OP über eben durchgeschlafen.

5. Sich danach erstmal hinlegen, die Watte-Kompressen rausnehmen und eventuell neue einlegen, falls es weiterblutet.

6. Bussy-Wassereis zum Kühlen lutschen und auch um den blöden Geschmack aus dem Mund zu verbannen.

7. Schmerztablette so früh als möglich einnehmen.

So, dann will ich mal schauen, welche Verformung meine Bäckchen bis morgen früh durchmachen, bisher ist noch alles ganz normal. Ach ja, falls ihr Raucher seid (me too), weder zwei Stunden nach der OP schon rauchen, noch ganz damit aufhören, nur weil es einem irgendein Moralapostel eintrichtern will. Ich warte, bis die Fäden draußen sind und dann zünde ich mir entspannt meine erste Zigarette an.

Kopf hoch – an alle die es noch vor sich haben – ich habe mich davor echt verrückt gemacht, und im Endeffekt war es wirklich richtig angenehm und schmerzfrei!

Toi, toi, toi 😉



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