In meinem Leben musste ich noch nie wegen irgendwelcher Probleme zum Zahnarzt, weshalb ich umso erschreckter war, als ich eines Morgens plötzlich fürchterliche Schmerzen an den Zähnen hatte. Den ganzen Morgen rannte ich durch das Haus und schrie: „Gebt mir einen Beißring! Ich krieg Zähne!“
Die Weisheitszähne zu bekommen war schon schmerzhaft genug, aber was dann kommen sollte, verschlug auch mir, als gestandener Frau, die Sprache. Mein Zahnarzt eröffnete mir Tage später dass meine Weisheitszähne beinahe durch waren, aber eben nur beinahe. Innerlich bereitete ich mich bereits auf weitere Tage voller Schmerzen vor. Es kam allerdings anders..“ Frau S. die müssen gezogen werden, die brechen schief durch und würden die anderen Zähne nach vorne schieben.“ Ääähm ziehen? Meine Zähne? Okay, dachte ich, soo schlimm kann das ja gar nicht sein.
Wir machten einen Termin aus und ich ging beruhigt nach Hause. Zu Hause erzählte ich erst mal allen von meiner bevorstehenden Weisheitszahn Op. Ob ich danach wohl weniger klug wäre? ich mein ja nur, sind ja Weisheitszähne.. Na gut, jedenfalls erzählte ich allen davon und erntete nur mitleidige Blicke und tröstende Worte wie: “ das wird schon“, alles halb so wild“ und so weiter. Das machte mir nun Angst. Ich googelte also mal nach Erfahrungsberichten und ganz langsam, wirklich so das ich es spüren konnte, wich mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht und ich war noch so stolz das ich kein Loch hatte, sondern das nur Zähne gezogen werden müssten.. Also, diese Erfahrungsberichte, können einem echt Angst machen.
Der Termin rückte immer näher und ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, was gerne die Mama dabei gehabt hätte um Händchen zu halten. Aber ich bin ja kein kleines Mädchen mehr, ich schaff das. Mein Verlobter fuhr also morgens mit mir zu dem Termin. nach nerv tötenden 30 Minuten warten, kam ich endlich dran. Der Zahnarzt erklärte mir, dass er zuerst alles betäuben würde und dann müsse er das Zahnfleisch aufschneiden und den Zahn raus hebeln! Aufschneiden? Raus hebeln? Bitte? In welchem Horrorfilm bin ich denn hier? „SAW“ für Anfänger? Iiich bin tapfer, ich schaff das!
Nachdem mein Mund nun vollends taub war, hatte ich aber noch so große Angst, dass ich einen kleinen Becher mit irgendeinem Saft bekam, der beruhigend wirken sollte. Oh ja und wie beruhigend er wirkte. ich war danach total glücklich und entspannt. Nachdem die Betäubung saß und das Beruhigungsmittel wirkte, fing der Doktor an und ich spürte nichts! Rein gar nichts. Danach grinste ich wie Dracula mit blutverschmierten zähnen meinen Freund an und sagte lächelnd: „Schatz! Ich hab zwei Naaasen!“ Noch heute lacht er über mich..
Die Tage danach waren halb so wild. Dank Schmerztabletten und antibakterieller Mundspüllösung hatte ich nach wenigen Tagen alles vergessen. Die Fäden sollten sich selbst auflösen, was sie auch taten. ich bin dann nach ungefähr 10 Tagen noch einmal zur Nachkontrolle gegangen und es war alles schon schön verheilt. Ach so und weniger klug als vorher bin ich jetzt übrigens nicht.
1 Kommentare zu Franziska, 23: Neue Zähne und ne zweite Nase! (Oder doch nicht)