Moin!
Ich dachte ich nehme mir mal die Zeit diesen Bericht zu schreiben, um diesen vielen Horror-Geschichten entgegenzuwirken, die man so hört und liest.
Mir wurden alle vier Weisheitszähne gezogen, allerdings nicht alle auf einmal sondern erst die beiden rechts und 2 Monate später die beiden links.
Sehr empfehlenswert diese Aufteilung, da man immer eine Seite hat auf der man schlafen, kauen und alles andere machen kann, während die andere (frisch operierte) Seite geschont werden kann.
Bei beiden OPs wurden mir mehrere Spritzen gegeben (lokale Betäubung) was ich auch gut so fand, da ich Vollnarkose nicht für besonders gut halte; aber das ist Ansichtssache.
Mein Kieferchirurg hat alle Spritzen (ich glaube es waren vier) gesetzt und dann habe ich 15min verharrt bis meine komplette Wange taub war.
Er kam dann wieder und pikste ein wenig herum und fragte ob ich noch irgendetwas spüre. Ich spürte praktisch nichts, aber er spritzte dennoch ein wenig nach um sicher zu gehen. Auch das fand ich toll, da man sich so deutlich mehr entspannen konnte (wissend, dass die Betäubung nicht mitten in der OP nachlassen würde).
Die oberen Zähne gingen beide Male superschnell und problemlos raus und die unteren waren zu nah an den anderen Zähnen dran und mussten daher in der Mitte durchgesägt werden und in zwei Teilen entfernt werden.
Mein Arzt hat das alles super gemacht und dann genäht.
Die komplette OP Zeit lief meine Musik über Lautsprecher (Kopfhörer machen das ganze noch schlimmer, weil sie die Geräusche, die man hört noch verstärken) im Hintergrund, um die „unangenehmen“ Geräusche zu übertönen. Auch das war, besonders bei der ersten OP als man noch etwas ängstlich war, sehr beruhigend.
Zu alledem hat mir der Chirurg auch vorher genau erklärt was er wie macht, was ich wichtig finde damit nicht ein Fremder einfach „irgendetwas“ in deinem Mund treibt, aufschneidet und rauszieht.
Danach hat er mir Antibiotika (1000mg) und Ibuprofen (800mg) in Tablettenform verschrieben. Schmerztabletten nach bedarf und Antibiotika für 3 Tage 3x täglich.
Dazu eine desinfizierende Mundspülung, die ich morgens und abends benutzen sollte ab dem nächsten Tag nach der OP.
Nach einer Woche musste ich dann jeweils zum Fäden ziehen.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, sucht euch einen Kieferchirurgen bei dem ihr das Gefühl habt dem kann man „sich“ anvertrauen und der weiß was er tut. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste. Die Souveränität, die mein Arzt ausgestrahlt hat, gab mir die Überzeugung und Sicherheit, die man braucht um mit gutem Gefühl dahin zu gehen. Denn dieser Eingriff ist ja nunmal nicht mal so eben gemacht, es ist eine richtige Operation, sowas sollte man nicht unterschätzen und lieber einen Profi machen lassen.
Also wenn du das hier liest und dir dieser Eingriff bevorsteht, solange du meine paar Tips befolgst, musst du dir absolut keine Sorgen machen, dann hast du alles schnell und problemlos hinter dir!:)