Gwen, 18: OP in Vollnarkose war super

Gwen, 18: OP in Vollnarkose war super

Hey Leute, ich will euch heute mal ausführlich von meiner Erfahrung berichten. Gerade, weil ich davor auch soviel gegoogelt (macht das nicht!) und mich verrückt gemacht habe. Auf der anderen Seite bin ich aber auch mega interessiert daran, wie sowas abläuft und versuche es deswegen so gut wie möglich zu erklären.

Der normale Ablauf ist glaube ich, so wie es bei mir war:

Also euer Arzt sagt euch, dass die Zähnchen raus müssen, drückt euch eine Überweisung für den Kieferchirurg in die Hand und im besten Fall empfiehlt er euch noch einen. Man macht da einen Termin (bei mir ging das innerhalb von 1-2 Tagen), geht mit dem Röntgenbild hin und bespricht die OP. Da muss man echt nicht aufgeregt sein, die sind alle super freundlich und es wird wirklich nur geredet. Euch passiert da gar nichts.

Vorgespräch:
Bei mir lief es so ab, dass sie mir erklärte warum die Zähne raus müssen. Meine lagen so, dass sie nie 100% durchgebrochen wären und sich schon kleine Zysten gebildet haben.  Dann redet man noch über die Betäubungsart (örtliche Betäubung, Dämmerschlaf und Vollnarkose) und das wars schon.

Örtliche Betäubung:
Hatte ich schon ein paar Mal zum Bohren. Ich mag es gar nicht. Man merkt wie das Gesicht taub wird, es fühlt sich angeschwollen an und ich bekomme 1-2 Minuten wenig Luft. Muss ich nicht haben.

Dämmerschlaf:
Hatte ich mit 14 mal und es war echt nicht cool. Ich habe ständig zwischen Traum und Realität festgehangen und es waren echt verrückte Träume. So, wie wenn man morgens aufwacht und ständig wieder einschläft. Ich fand es echt nicht angenehm sondern eher anstrengend.

Vorbereitung:
Ich habe mich dann also für meine allererste Vollnarkose im Leben entschieden. Freiwillig. Erstmal dachte ich, ob ich echt so bescheuert bin, aber gut. Ich mache mir immer zu viele Gedanken. Also vorher muss man echt nicht aufgeregt sein. Besorgt euch 2-3 Kühlpacks, so dass ihr die immer wechseln könnt. Überlegt euch, was ihr die Tage essen wollt. Legt euch eine Kuscheldecke, Ladegerät,… raus, dass ihr direkt danach ins Bett könnt und dann wird das. Ich war vorher nochmal duschen, weil ich das die ersten Tage vermeiden wollte und dann gings um 10:30 zur OP. Bei mir wurde es in einem separaten Teil des Krankenhauses gemacht, wo mein Arzt einen OP-Bereich hat.

Die OP:
Vor der OP hatte ich noch mein Aufklärungsgespräch bei dem man unterschreibt, dass sie die OP machen dürfen und so, weshalb ich auch noch nicht so stark aufgeregt war, weil ich wusste, dass noch was davor passiert. Mich hatte am Tag zuvor die Narkoseärztin angerufen, den Termin für das Gespräch gesagt und auch direkt gefragt, ob ich Angst habe, gesagt dass sie mir alles zeigen und erklären wird usw. Das fand ich echt nett.

Ich bin also um 10:30 Uhr hin, hab kurz mit meiner Mama auf dem Flur gewartet und wurde dann von der Narkoseärztin und einer Schwester zum Gespräch rein gerufen. Der Raum war ein Vorbereitungsraum oder so. Es war eine Liege drin, Schränke, Geräte, aber dadurch, dass die Liege z.B. blau war, es ein paar Stühle mit kleinem Tisch zum reden gab und alles etwas bunter, fand ich es nicht beängstigend.

Das Gespräch war okay, sie hat mir kurz den Ablauf erklärt. Gezeigt, dass das eine ganz ganz Mini-Nadel ist, die sie mir legen. Als die Angst dann weg war, hat sie mir auch direkt den Zugang gelegt, dass keine Angst mehr kommt. Dann hat sie mir den Tubus gezeigt und durfte ihn anfassen, dass der total weich und flexibel ist. Sie hat mir das Propofol (milchiges Schlafmittel) in der Spritze gezeigt und erklärt, wie das wirken wird und es wurde wirklich auf meine Angst eingegangen.

Dann kam der Teil mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich habe unterschrieben und dachte, dass ich jetzt wieder warten muss, aber sie sagte einfach: „So wenn du willst fangen wir an.“. Sie hat dann was vorbereitet, während ich mich ausgezogen habe. Also ich musste Schuhe ausziehen, Jeans (weil die auf den Bauch drückt, was beim beatmen dumm ist) und oben komplett frei machen, damit die mir die EKG-Sachen auf die Brust kleben können und der BH nicht die Atmung beengt. Das klingt schlimmer als es ist. Bei mir waren z.B. nur Frauen anwesend und es gibt auch ne warme Decke später.

Es war total easy. Sie hat meine Hand gehalten und die ganze Zeit mit mir geredet, um mich abzulenken. Bisschen über die Schule, ob ich verknallt bin und sowas. Es war total locker. Die haben mir die EKG-Aufkleber auf die Brüste gemacht und die Blutdruckmanschette an den Arm, als ich auf dem Rand der Liege gesitzt habe. Also ist es auch nicht so, dass zwei Leute über einem stehen oder wie im Film. Dann habe ich mich hingelegt und dabei habe ich schon gemerkt, dass ich betrunken werde. Ich habe auf meine Hand geschaut und gesehen, dass sie das Propofol gerade schon spritzt, was ich gar nicht gemerkt habe, weil sie eh meine Hand dauerhaft gehalten hat. Das war super. Sobald man was merkt dauert es so 10-15 Sekunden bis man einschlummert, hatte sie mir erklärt und das geht auch hin.

Noch was dazu. Ich hab mir das Gefühl eine Narkose zu bekommen total schlimm vorgestellt, aber es war mega einfach. Erst wird der Kopf leicht, als hätte man was getrunken, aber es ist viel angenehmer. Dann musste ich total kichern, sie meinte noch ich sollte an meinen Schwarm denken, ich musste lachen, die Augen wurden schwer, ich hab kurz was geträumt und wurde wieder wach.

Beim Wachwerden dachte ich erst, dass ich gestern Abend auf ner Party war und zuviel getrunken habe. Dann hab ich die Augen aufgemacht und gecheckt, dass ich beim Zahnarzt bin und bin direkt wieder eingeschlummert. Danach hab ich Filmriss bzw. kenne nur Bruchstücke.

Meine Mama meinte übrigens als die Tür aufging, dass ich vom Vorgespräch rauskomme und war ganz überrascht als sie mich dann schlummernd schon in den Aufwachraum gefahren haben. Die ganze OP soll wohl mit Nähen nur 15 Minuten gedauert haben und ich war wohl nur etwas über 30 Minuten im Raum.

Wirklich wach wurde ich am nächsten morgen und dachte erstmal ich hätte das alles nur geträumt und müsste gleich zur OP. Ja, ich bin manchmal echt verpeilt. Dann hab ich aber gemerkt, dass da was weh tut und gemerkt, dass ich schon zum ausgewachsenen Hamster mutiert bin. 😀 😀 Erinnerungen vom Vortag, Null. Laut meiner Mama habe ich den ganzen Tag geschlafen und gekühlt und war eigentlich ziemlich normal. Aber mir selbst kommt das vor, als hätte ich das alles nur geträumt.

Im Moment ist Tag 2 und die Wangen haben jetzt wohl ihren Höhepunkt erreicht. Macht euch ein paar Erinnerungsselfies, ich glaube in 1-2 Wochen kann man herrlich darüber lachen.



1 Kommentare zu Gwen, 18: OP in Vollnarkose war super

Hinterlasse einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert