Isa, 22: 2 Jahre die OP aufgeschoben.. warum?!

Isa, 22: 2 Jahre die OP aufgeschoben.. warum?!

Hey zusammen,

ich wollte mal einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben, für diejenigen, die vor der Weisheitszahn-OP stehen und sich totgoogeln zu dem Thema 🙂

Ich habe meine Weisheitszähne vor 5 Monaten (da war ich noch 21) rausbekommen. Alle 4 mit normaler örtlicher Betäubung.
Das die Weisheitszähne alle raus mussten, wusste ich schon 2 Jahre vor der OP. Meine unteren Zähne haben sich leider etwas verschoben, die oberen haben minimal angefangen und das hat mir den Anstoß gegeben, es doch zu wagen. Die oberen Weisheitszähne waren schon fast komplett rausgewachsen und auch normal gerade. Die beiden unteren lagen schief im Kiefer (ich denke, deswegen hatte ich auch ziemlich Angst vor der OP – man liest ja immer, Kieferbruch, Nerv verletzt, Taubheitsgefühl für immer etc.) Ich hab mir einen guten Kieferchirurgen gesucht (Bewertung im Internet gelesen) und hab dann auch ganz schnell einen Termin bekommen.

Mein Kiefer wurde geröntgt und der Chirurg stimmte zu, dass alle raus müssen. Mir wurde natürlich angeboten, das ganze in zwei Sitzungen zu machen, jedoch wollte ich alle auf einmal raus haben, da ich sicherlich nicht noch ein zweites Mal hingegangen wäre. Zudem kam auch noch dazu, dass die OP 2 Wochen vor Studienbeginn in England war, also hieß es Augen zu und durch. (Gleich noch was dazu)

Am Tag der OP, ich habe mir Kopfhörer mitgenommen – die ich aber dann doch nicht brauchte, kam ich in der Praxis an und mir wurden die Betäubungsspritzen gesetzt. Ich hatte vorher noch nie eine Betäubung gehabt, deswegen war ich um so nervöser. Der Chirurg hat insgesamt 8 mal gepiekst, war auch nicht das angenehmste, aber so ist das nun einmal. Dann wurde ich wieder ins Wartezimmer geschickt, so dass die Betäubung wirken konnte. Im OP selbst, hat der Chirurg sich zuerst vergewissert, ob die Betäubungen wirken – überall getestet und gepiekst „Okay, ich spüre gar nichts“ Ja dann super, dann kann es los gehen.

Die Musik brauchte ich gar nicht, weil der Chirurg mir jeden Schritt erklärt hat und mich die ganze Zeit beruhigt hat. Die Beiden oberen Zähne wurden in Sekunden gezogen, die beiden unteren mussten rausoperiert werden. Der Linke untere Zahn war etwas schwer zu „knacken“, selbst der Bohrer ist abgebrochen (wurde nach der OP noch einmal geröntgt, um sicher zu gehen, dass das Stück vom Bohrer auch eingesaugt wurde), und dann wurde der Zahn in 3 Teile gebrochen und war raus. Auf der rechten Seite verlief alles problemlos, der Zahn wurde in die Hälfte geteilt und war dann auch draußen. Das ganze Prozedere dauerte 20-25 Minuten. Und alles war gar nicht so schlimm, wie ich es vorher gedacht (gegoogelt 🙂 ) habe.

Die Schmerzen fingen erst am Abend der OP an, sind schon ziemlich stark, aber mit Schmerzmitteln sehr gut in den Griff zu bekommen. Die Schwellung trat auf beiden Seiten am nächsten Tag ein, hatte ihren Höhepunkt am 3-4 Tag und lies dann endlich nach. Jedoch habe ich am 5. Tag nach der OP festgestellt, dass eine Seite entzündet sein muss. Die Schwellung ist nicht so gut zurückgegangen, wie die andere Seite und ich hatte die ganze Zeit ein sehr übel schmeckendes Sekret im Mund, dass aus der Wunde austrat.

Ich bin dann noch einmal zum Kieferchirurgen hin, habe einen Medizinstreifen auf die Wunde gelegt bekommen und wurde zu 10 Tagen Antibiotikum verdonnert (3 x am Tag). 2 Tage später dann noch einmal den Streifen gewechselt und weitere zwei Tage später wurden schon die Fäden gezogen und ich war ready to go! 🙂

Ich hab mir natürlich auch noch Sorgen darum gemacht „Ist das überhaupt gut zu fliegen, mit den Wunden etc.“ Hab auch nicht viel im Internet dazu gefunden, jedoch verlief alles super und problemlos.

Wie/Was habe ich mir die Zähne geputzt, gegessen, getrunken etc?
Also die ersten 4-5 Tage (so ekelhaft es klingt) habe ich (konnte ich auch gar nicht) die Zähne nicht wirklich putzen – wegen den Schmerzen und der Kiefersperre. (Nur die vorderen Schneidezähne) jedoch habe ich ganz oft ein paar Schlücke Kamillentee genommen, den Kopf geschüttelt, damit sich alles im Mund verteilt und dann wieder ausgespuckt. Das hab ich auch nach dem Essen gemacht.

Die ersten Tage hat man sowieso nicht so viel Lust zu essen. Da geht sowieso höchstens nur Suppe, Apfelmuß (ganz wichtig, das war meine Hauptnahrungsquelle) etc. Mit einem Miniteelöffel hab ich dann alles auf die Zunge geschoben und runtergeschluckt. Schmerztabletten (Ibu 800 + Novaminsulfon) habe ich jeden Tag regelmäßig bis zum 6-7 Tag genommen, dann ging es auch ohne. Getrunken habe ich ganz normal aus dem Glas. Nach 7-8 Tagen hab ich dann angefangen Milchbrötchen etc zu essen. Dazu muss ich sagen, dass ich Raucherin war und in der Zeit auch absolut nicht geraucht habe, bis 2 Wochen nach der OP. (Hätte aufhören können, hab ich aber dann hier in England auch 🙂 )

Also mein Fazit, ich würde die Dinger immer wieder alle auf einmal entfernen lassen. Ich hatte zwar eine Woche Dicke Hamsterbacken und auch Schmerzen (die sehr sehr gut in den Griff zu bekommen sind) aber dann hatte ich es auch hinter mir. Unter der Betäubung spürt man absolut nichts, eine Narkose sehe ich wirklich nur bei ganz schlimmen Angstpatienten als Notwendigkeit an.

Heute, 5 Monate nach der OP, hatte ich auch noch eine Verhärtung unten links in der Wange, die Richtung (nicht mehr vorhandenem) Weisheitszahn, verlief. Ich habe mir dabei nichts gedacht, weil ich das auf der anderen Seite auch hatte, jedoch ist das von ganz alleine weg gegangen. Gestern bemerkte ich an der Verhärtung etwas spitzes – es war ein winzig kleiner Zahnsplitter, der wohl noch drin war, aber jetzt herausgekommen ist. Seitdem wird die Verhärtung immer kleiner und weicher, dann hab ich alles zu 100% überstanden 🙂 Und trotzdem würde ich alles wieder so machen!

Macht euch nicht verrückt, googelt nicht so viele Horrorstories und schreibt doch auch mal einen Bericht, wenn ihr es hinter euch habt 😉



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