Isabel, 24: Alle 4 auf einen Schlag!

Isabel, 24: Alle 4 auf einen Schlag!

Aua,aua,aua – schon wieder nervt der Weisheitszahn links unten. Nachdem ich mich lange davor gedrückt hatte, drängten mich meine Arbeitskolleginnen dazu, doch endlich mal einen Zahnarzt deswegen aufzusuchen. Das tat ich und bin nun auch froh darüber, ich habe wohl die beste, lustigste und angenehmste Praxis in ganz Leipzig gefunden. Nachdem wir die Entzündung nach 2 Tagen in den Griff bekommen hatten, sagte mir meine Zahnärztin, sie würde mir dazu raten, alle 4 Weisheitszähne entfernen zu lassen, ich sollte dies aber nochmal mit dem Kieferchirugen abklären. Auch das tat ich am nächsten Tag und der bestätigte mir den Befund. AAAAAAAAAAH!

Ich sah nur noch rot und plapperte ihm frech dazwischen, dass ich Angstpatientin bin und örtlicher Betäubung seit meiner ambulanten OP im empfindlichsten Bereich einer Frau nicht mehr traue und ich bitte, bitte, bitte die volle Dröhnung haben will und nichts mehr mitbekommen möchte. Hm, ja, Vollnarkose wird von der Krankenkasse nicht mehr übernommen,aber eine Sedierung könnte ich dazu „buchen“ für 50 Euro. Aiaiai. Gut, Termin gemacht, ich hatte nun 6 Wochen Zeit mich moralisch drauf vorzubereiten, mir alle Erfahrungsberichte auf dieser Seite durchzulesen und meine Freunde zu nerven.
Am OP-Tag war ich echt nervös. Und hab deswegen auch ein wenig geweint, was mir dann sehr peinlich war. 😀 Aber der Chriug hatte mir nicht zu viel versprochen und so war ich 2 Minuten nachdem mir die Sedierung durchgepumpt wurde, weg und wachte erst wieder im Aufwachraum auf an jeder Backe einen Kühlakku.

Mutti holte mich ab und brachte mich ins Bett. Da schlief ich noch den restlichen Rausch aus, wachte 2 Stunden wegen des krassen Hungergefühls auf und genehmigte mir erstmal n schönes Glas Babybrei und schwur mir, lieber hundert Suppen zu essen, als mir dieses zeug nmochmal anzutun. 😀 Danach wurde ich in meine eigenen 4 Wände gefahren, besser für alle beteiligten. Dank der Betäubung hielten sich die Schmerzen auch in Grenzen und ich konnte die erste Nacht sogar fast durchschlafen.

Kaum ließ die Betäubung nach, ging ich durch die Hölle. Selbt mit teilweise 6 IBU 600 am Tag wollte ich mir am liebsten den Kopf abhacken. Bitte nicht nachmachen, bin froh dass mein Körper die Tabletten so gut weggesteckt hat, maximal 3 sollte man seines Magens zuliebe nicht zumuten!) Die erste Woche war der Horror, ich hatte panische Angst, das sich was entzündet hat und rannte Samstag und Sonntag zur Notfall-Praxis. Allerdings nur wegen der rechten Seite, die linke machte mir den Umständen entsprechend keine Probleme.

Am Montag, also 4 Tage nach der OP hatte ich meinen ersten Kontroll-Termin, der Arzt beruhighte mich aber, dass alles gut aussieht und es seine Zeit braucht, bis das Zahnfleisch und der Kiefer zur Ruhe kommt. Außerdem war der untere rechte Zahn das Problemkind, Details wollte ich nicht hören, da erklärte sich auch warum es dort am meisten weh tat. Jedoch merkte ich schon 2 Tage später, dass es besser wurde, ich brauchte zwar immer noch Schmerzmittel um den Tag zu überstehen, und konnte langsam keine Suppe mehr sehen, aber ich traute mich langsam mal was zu kauen auf der linken Seite. NUDELSALAT! Am Mittwoch hatte ich den zweiten Kontrolltermin, mir ging es schon viel besser und die Fäden wurden mir gezogen. Und das tut wirklich nicht weh, ich dachte die ganze Zeit, oh gott, gleich wirds schlimm, und dann wars schon vorbei. Am Abend aß ich Abenbrot, kontrollierte die Wunden und sah in dem einen Loch etwas, dass entweder Schafskäse sein konnte oder zur Wundheilung gehören könnte. 😀 Dabei sah ich auch, dass der Azt mir die Fäden oben nicht gezogen hatte. Der war wohl schon mit den Gedanken im Männertag. 😀 Ab zur Zahnärztin, Wunde gespült (es war Schafskäse :D), Fäden gezogen und Kanüle zum Spülen bekommen.

Mit diesem Erfolgserlebnis konnte ich einen Tag später das Grillen am Männertag und die erste Zigarette (gott, tat das gut!) und zwei Radler genießen. Am nächsten Tag war ich wieder arbeiten und konnte die Hochzeit fotografieren (bin Fotografin) ohne Schmerzen und freute mich nach dem ewigen rumliegen wieder mal Bewegung zu haben.

Nun, 5 Tage später geht es mir prima, ich kann auf beiden Seiten kauen, spüle nach jeder Mahlzeit die Löcher und brauche seit gestern keine Schmerztabletten mehr.

Ich habe die ersten 4 Tage immer gekühlt, mit der Spülung gespült und Globuli genommen, und das hat sich wirklich bewährt, die Schwellung meiner Backen war trotz meiner Schmerzen kaum sichtbar, weder blau noch grün und war nach 6 Tagen wieder komplett weg. 🙂

Für alle, die es noch vor sich haben, die erste Woche scheiße, Schmerzen werdet ihr haben, aber wenn ich es überlebt habe, und ich bin Angsthase, Panikmacherin und Mimose, werdet ihr das auch überleben. Kühlt schön, kauft euch Globuli, das hilft wirklich, esst die ersten Tage keine Milchprodukte, raucht und trinkt nicht, spült schön und es wird.

Auch vor der OP habt keine Angst, wenn ihr die Sedierung dazu bucht, ist es wirklich überhaupt nicht schlimm, weil ihr NIX mitbekommt. UND: wenn ihr unsicher seid, was in eurem Mund los ist, geht lieber einmal mehr zum Arzt als zu wenig, denn wenn man sich selber verrückt macht, ist das eine Stresssituation mehr im Körper und die Schmerzen ghen davon auch nicht weg.

Ich wünsche jedem viel Glück und gute Genesung, der es noch vor sich hat!



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