(ganz unten gibt es ne Zusammenfassung)
Gude,
meine Ausgangslage war ziemlich bescheiden. Ich hatte 5 Weisheitzähne (2 oben, 3 unten), die allesamt größer waren als sie es sein sollten und zudem habe ich einen recht kleinen Kiefer. Klar war also die Dinger müssen raus. Nachdem ich es 5 Jahre vor mir hergeschoben habe, waren die Probleme mit den Zähne so gravierend, dass ich mich endlich für die Entfernung entschieden habe. Also wurden am Dienstag (11.10.16) meine Weisheitszähne entfernt.
Ich bin ein ziemlicher Schisser, ich habe vor Ärzten im Allgemeinen und Zahnärzten im besonderen tierische Angst (das einzige wovor ich tatsächlich keine habe sind Spritzen und Zugänge), von daher war die pure Vorstellung der absolute Horror. 12 Stunden vor der OP nahm ich meine Henkersmahlzeit zu mir und begab mich dann um 15:00 in die Praxis. Zuerst wurden mir ein paar (hochgradig eklige) Nasentropen gegeben um die Nase schön frei zumachen weil der Schlauch für die Atmung muss da rein.
Nachdem das getan war kam der Anästhesist (Narkosearzt), hat noch kurz Herz und Atmung kontrolliert und 10 Minuten später ging es auch schon los. Ich wurde in den OP-Raum begleitet, durfte mich auf eine Liege legen und bekam die Kanüle in dem Arm. So in etwa fühlt man sich vermutlich auch wenn man für die Giftspritze vorbereitet wird, obwohl ich wusste, dass ich vermutlich nicht den Löffel abgeben werde. Nachdem das EKG und das ganze andere Gedöns angeschlossen waren, dauerte es etwa 5 Sekunden und ich war weg. Der Moment ganz kurz vor der Narkose ist sehr lustig, sollte man mal erlebt haben.
45 Minuten später bin ich aufgewacht und muss sagen, dass das schlimmste 1. der Durst und 2. die taube Lippe waren. Nachdem ich um 17 Uhr entlassen wurde ging es mir soweit ganz gut, nur der Blutgeschmack im Mund ist recht ekelhaft, aber das übersteht man auch. Abends hat es noch mal ca. 20 Minuten geblutet, einfach auf ein !!SAUBERES!! Taschentuch oder noch besser eine sterile Tamponade beißen und es sollte schnell nachlassen.
Der 2. Tag war der schlimmste, ich hatte schlecht geschlafen, Hunger und Durst konnte aber weder richtig essen noch trinken weil meine Maulsperre es nicht zuließ. An dem Tag musste ich erneut zu meinem Chirurgen weil dieser mit die Gazestreifen aus den Wunden ziehen wollte. Das ist ein klein wenig unangenehm, dabei kann es auch noch mal leicht bluten, aber es tut weder weh noch macht es irgendwelche großen Probleme.
Schmerzen hatte ich übrigens weder an Tag 1 noch an Tag 2, hab irgendwie trotzdem meine Ibus genommen weil ich es nicht herausforden wollte. Donnerstag (Tag 3) und Freitag (Tag 4) waren ziemlich unspektakulär, ich hatte nur brutalen Hunger weil ich mich seit der OP nicht getraut habe etwas zu essen. Ich hatte tierische Angst vor irgendwelchen Entzündungen. Am Samstag konnte ich schon wieder normal reden, die Schwellung war abgeklungen und ich hab zum ersten Mal seit Dienstag etwas gegessen. Zwar nur Suppe, aber es war etwas in meinem Magen.
Sonntag war auch absolut beschwerdefrei, alles super und freu mich, dass am Mittwoch die Fäden raus kommen. Bisher hab ich übrigens auch nur Suppe gegessen, aber das tut mir glaube ich ganz gut, ich bin alles andere als Athletisch… Um nicht zu sagen, dass ich ein Fettsack bin 😀 Das schlimmste ist echt, dass ich nix gescheites Essen kann. Aber das kommt bald wieder.
ZUSAMMENFASSUNG:
5 Weisheitszähne und Vollnarkose
OP + Aufwachphase ca. 90 Minuten
Schmerzen nahezu keine
4 Tage nichts gegessen
Ibuprofen 600 verschrieben bekommen
Prophylaktische Antibiose
Ich bin tierisch hungrig
ist alles nicht so schlimm wie ich dachte
Viel Glück an alle die es vor sich haben,
Jan