Jana, 19: Vier Weisheitszähne mit Narkose

Jana, 19: Vier Weisheitszähne mit Narkose

Seit ich 16 bin, weiß ich, dass meine vier Weisheitszähne raus müssen. Leider war ich immer so ein Schisser, dass ich mich nie getraut habe damit zum Kieferchirurg zu gehen. Nun haben die Zähne leider angefangen zu drücken und ich hatte einen plötzlichen Motivationsschub, so dass ich einen Termin vereinbarte.

Vorgespräch:
Ich hatte am 24.09. mein Vorgespräch. Die Praxis war wirklich modern und nach kurzem Warten wurde ich von einer Schwester abgeholt, die sich mit Vornamen mir vorstellte und kaum älter als ich war. Also schnell ein Röntgenbild gemacht und dann kam ich in den Zahnarzt-Raum. Dort war das Bild schon groß auf einem Fernseher vor mir zu sehen und man erkannte selbst als Laie, dass die Weisheitszähne noch im Knochen stecken und schief sind. Selbiges bestätigte mir die Ärztin ein paar Minuten später und vereinbarte sofort einen OP-Termin für den 29.11. mit mir. Ich wurde ausführlich aufgeklärt und konnte mich zwischen Örtliche Betäubung und Vollnarkose entscheiden. Ich bin ein richtiger Schisser was Narkose angeht, aber so richtig miterleben wollte ich es auch nicht. Bis vor den Termin dachte ich eigentlich, dass ich dann lieber wach dabei bleibe. Spontan entschied ich mich dann aber doch für die Narkose (Spoiler: beste Entscheidung ever :D)

Vor der OP:
Die Tage davor durchsuchte ich das gesamte Internet und machte alle Freunde verrückt. Irgendwann war der Tag aber da und ich war gut vorbereitet. Ich hatte Erfahrungsberichte gelesen, Kühlakkus in der Truhe, weiche Nahrung gekauft und, wie erforderlich, 8h vor der OP nichts mehr gegessen oder getrunken. Ich war richtig nervös und wäre am liebsten abgehauen, aber habe mich selbst gezwungen es durchzuziehen. Die Nacht habe ich richtig wenig geschlafen und plötzlich war dann der Tag der OP gekommen.

Tag der OP:
Ich kam ganz normal an, wie beim Vorgespräch auch, musste warten und wurde wieder von einer netten Schwester – Lea – abgeholt. Dieses Mal ging es jedoch nicht in den Röntgenraum sondern in eine kleine Kammer, die an eine Sportumkleide erinnerte. Dort durfte ich einmal alle Kleidung ausziehen, Socken durften an bleiben, und mit meinem Handy in einen Spind sperren. Dafür gabs für mich ein OP-Kittelchen, eine grüne Haube für meine Haare und ich durfte an einer Art Tisch Platz nehmen. Dort wurde mir eine Kanüle in die Hand gepiekst und Leute, ich habe echt Angst vor Nadeln, aber das tat Null weh. Ich habe weggeschaut und irgendwann meinte sie, dass sie fertig ist. Ich habe es einfach nicht gespürt.
Puh, mein Puls raste. Das ist also das Ding, wo gleich das Schlafmittel rein kommt. Es wird ernst und ich wurde richtig nervös. Ich folgte Lea über den Flur in einen Raum der mit „OP 1“ gekennzeichnet war. Mein Herz raste.

Der Raum sah weniger schrecklich aus als gedacht. Es war ein normaler Zahnarzt-Raum mit einer Art Liege in der Mitte, einer großen Tür (vermutlich zum Aufwachraum) und dem Narkosegeräte. Es wartete schon eine nette, junge Frau auf mich und erklärte mir, dass sie meine Narkoseärztin ist.
Ich legte mich auf den Tisch, mein Kittel wurde hinten aufgeschnürt, so dass ich mit den Armen raus konnte und sie ihn nach unten klappen konnten, damit sie mir die EKG-Elektroden auf die Brust kleben können. Blutdruckmesser an den Arm, Sauerstoff-Clip an den Finger und ich war bereit. Sie versuchte mich zu beruhige, weil mein Herz raste und es entsprechend schnell piepte 😀 und fragte noch, ob ich Fragen habe. Hatte ich nicht und dann zeigte sie mir eine Spritze mit weißer Flüssigkeit und meinte, dass das das Schlafmittel ist und ich keine Angst haben muss, sie gibt mir erstmal nur ganz wenig, dass ich ruhiger werde. Das glaubte ich natürlich auch 😀 😀

Naja was darauf folgte ging recht schnell. Ich schaute zu, wie sie mir das Mittel spritze und dachte mir noch „Oh das ist aber doch recht viel“. Dann kribbelte es total angenehm im Arm, durch die Brust bis in den Kopf und der Raum fing sich ganz angenehm an zu drehen. Als hätte man einen Wein getrunken. Ich musste kichern und weiß noch, dass sie halb fragte, ob es dann wirkt. Antworten ging schon nicht mehr, weil ich die Zunge wie im Vollrausch nicht mehr rund bekam. Ich fühlte mich total entspannt und Sorgenfrei, der Raum wurde dunkler und das Piepsen der Geräte klang ein bisschen wie Musik und schwupps war ich im Traumland. Ich hatte wunderschöne Träume von meinem Freund und gefühlt 2 Sekunden später wurde ich wach und war fertig. Ich saß schon im Auto und wurde nach Hause gefahren.

An den Aufwachraum, Umkleide und Weg zum Auto habe ich null Erinnerung. Meine Begleitperson meinte aber, dass ich sehr lustig und glücklich drauf war. Ich kann Narkose also nur jedem Empfehlen 😀



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