Hallo zusammen,
wie in der Überschrift schon genannt, bin ich ein großer Angstpatient und vermeide Zahnarztbesuche so gut es geht (natürlich weiß ich, dass das nicht sinnvoll ist). Ich hatte keine Spange, weswegen nie zuvor ein Röntgenbild gemacht wurde. Irgendwann (vielleicht vor 4-5 Jahren) kam mein linker unterer Zahn raus (lag halb unter einer sogenannten Backentasche), einige Monate später der rechte untere (okay, ich wusste dass da was gewachsen war, aber so richtig hat man ihn nicht gesehen, schwer zu erklären). Einige Monate später wuchs auch der linke obere Zahn, welcher aber nie komplett raus kam.
Nun letztes Jahr begannen die Zahnschmerzen. Ich habe richtig gefühlt, dass sich da was verschiebt. Mein kompletter Unterkiefer tat zeitweise weh. Nun musste ich also wohl oder übel zum Zahnarzt. Das Röntgenbild offenbarte, dass ausgerechnet ich, größer Schisser vorm Zahnarzt überhaupt, alle vier Zähne besaß, der rechts unten lag sogar im 90°C gedreht. Ich war völlig fertig mit den Nerven als ich erfuhr, das ALLE raus müssen. Aufgrund meines Praktikums konnte ich erst einen Termin für über ein halbes Jahr später ausmachen und hatte nun sechs Monate lang in regelmäßigen Abständen echt Panik und konnte mich wirklich über ALLES informieren.
Gestern war es dann soweit. Ich entschied mich ohne zu zögern für die Dormicum-Sedierung. Ich nahm eine Stunde vor dem Termin eine Ibuprofen 600, sowie seit einer Woche täglich 4 Arnica C30 Globuli, sowie seit der Nacht vor der OP Rescue Tropfen. Ich kam mit den Nerven völlig am Ende beim Zahnarzt (welcher auch Kieferchirug ist) an. Da ich so lange im Behandlungszimmer auf den Arzt warten musste, bin ich vor Angst/Nervosität in Tränen ausgebrochen. Der Arzt war sehr verständnisvoll und sprach mir Mut zu. Ich musste noch schnell den Mund spülen und dann wurde Blutdruck gemessen und der venöse Zugang an meinem rechten Arm gelegt. Natürlich habe ich nicht nur Angst vor Zahnärzten, sondern auch vor Spritzen. Trotzdem war alles halb so schlimm.
Wenige Zeit nachdem der Zugang gelegt wurde, wurde ich gefragt, ob ich mich schon schwummrig fühlte, konnte dies aber Verneinen. Hatte die ganze Zeit schon meine Augen geschlossen und war dann plötzlich einfach weg. Ich habe NICHTS gespürt, gehört oder sonstiges. Ich hatte so Angst, die Geräusche zu hören, etwas ekliges zu schmecken oder zu riechen. Ich habe wirklich überhaupt nichts mitbekommen und wurde wach, kurz bevor der Zugang entfernt wurde. Dann war ich noch etwas neben der Spur und musste in den Nebenraum, um vollends „aufzuwachen“. Mein Mund war natürlich noch betäubt, aber ich fühlte mich gut. Die OP hatte gerade mal 30 Minuten gedauert. Nach weiteren 30 Minuten konnte ich in Begleitung die Praxis verlassen.
Zuhause habe ich sofort begonnen, zu kühlen. Immer maximal 30 Minuten mit anschließender 15 minütigen Pause. Die Betäubung lies am Nachmittag nach (die OP war um 10 Uhr), doch obwohl ich eine weitere Ibuprofen genommen hatte, war ich von den starken Schmerzen überrascht. Außerdem taten die Fäden echt weh. Gegen Abend waren die Schmerzen nach einer weiteren IBU fast verschwunden. Ich nahm am Abend die vierte Tablette und konnte relativ gut schlafen. Wichtig ist es, erhöht zu schlafen. Gerade für mich als Bauchschläfer nicht gerade angenehm aber ok. Heute war ich nochmals in der Praxis um die sogenannten „Streifen“ aus der Wunde zu entfernen. Ich weiß auch nicht, was das genau war, aber das entfernen ging innerhalb von einigen Sekunden. Übrigens sind meine Backen nur sehr leicht geschwollen und mein Zahnarzt meinte, dass das nun auch nicht mehr schlimmer wird. Die Fäden werden 7 Tage nach der OP gezogen. Das ist das einzige, was mich im Moment wirklich stört. Ich denke immer, da hängt was, das ich wegmachen muss. Komisches Gefühl und auch ein bisschen nervig, aber wenn das alles ist, kann ich damit leben.
Ich habe übrigens gestern schon ein Babygläschen und lauwarme Supper gegessen. War gar kein Problem – ging nur sehr langsam, aber das sollte sich die Tage bessern. Außerdem habe ich trotz der Anweisung vom Arzt kein Antibiotikum genommen. Antibiotika präventiv einzunehmen, halte ich für äußerst fragwürdig. Wenn sich wirklich was entzündet, okay, aber nicht präventiv. Das wird meiner Meinung nach heutzutage viel zu schnell für alles verschrieben! Da sollte man echt aufpassen.
Ich hoffe ich konnte nun dem einen oder anderen Leser die Angst etwas nehmen!
Alles gute denen, die es noch vor sich haben!