Kathrin, 16: Alle vier raus in Vollnarkose

Kathrin, 16: Alle vier raus in Vollnarkose

Nachdem ich mich lange davor gedrückt habe bekam ich am Freitag nun endlich meine Weisheitszähne raus. Aber alles mal der Reihe nach.

Ich bekam mit 12 meine Zahnspange und da hieß es schon, dass die Weisheitszähne irgendwann raus müssen, da sie ansonsten alles wieder verschieben werden. Das war damals aber noch so abstrakt, dass ich nicht darüber nachgedacht habe.

Mit 14 kam dann mein Kieferorthopäde und meinte, dass ich die Zähne bald raus nehmen lassen sollte, weil sie auf dem Röntgenbild 90° gedreht lagen. Naja darauf hatte ich damals keine Lust und habe es dann bis zum Ende meiner Zahnspangen-Zeit gezogen.

Jetzt war es halt endlich soweit und ich kam nicht mehr drum rum. Zum Glück meinte der Kieferchirurg zu dem ich überwiesen wurde direkt, dass man es bei mir in Vollnarkose machen sollte. Ich wollte es eigentlich in örtlicher Betäubung, aber meine Mutter drängte mich auch zur Narkose und heute bin ich froh darüber.
Ich stellte mir das total komisch vor, einfach weg zu sein, aber es war das Beste an der ganzen Sache.

Ich machte also einen Termin aus und lies mich einen Tag vorher noch von allen aus meiner Klasse bemitleiden, da ich sozusagen die erste war. Naja Abends dann ab 18 Uhr durfte ich nichts mehr essen und dann gings in eine ziemlich lange Nacht in der ich kaum schlafen konnte. Ich war richtig nervös und hätte am Liebsten alles abgesagt.

So dann war DER TAG gekommen. Ich bin morgens in die Zahnklinik und kam erstmal in ein ganz normales Behandlungszimmer wie beim Zahnarzt. Die Ärztin ging mit mir durch warum ich da bin und was gemacht wird usw und dann durfte ich auch schon der Schwester folgen in eine Art Umkleide. Das war im Prinzip wie im Schwimmbad und ich konnte in einen Spind meine Sachen wegpacken und musste so ein OP Hemd anziehen. Wichtige Sachen habe ich meine Mutter gegeben, da man an den Spind ja erst wieder ganz am Ende kommt.

Auf jeden Fall hat man dann diesen OP Kittel an. Darunter trägt man lediglich nichts, aber ist schon okay. Es geht halt darum, dass alles hygienisch ist und man sich nichts mit Blut versaut während der OP. Meine Socken durfte ich anbehalten und so bin ich dann zumindest mit warmen Füßen in den OP gegangen.

Man kommt dann in so einen Vorraum dort legt man sich auf die Liege und chillt erstmal bis eine Schwester kommt und die Kanüle legt. Dann bekommt man Blutdruckmesser und EKG-Aufkleber und dann gehts langsam los. Ich bekam noch so eine Haube für über meine Haare und dann kam der Arzt. Jetzt bekam ich Schiss und mein Puls raste.
Man hats auch richtig an diesem Piepsen vom EKG gehört, aber er meinte, dass ich keine Angst haben sollte. Dann meinte er, dass er mir jetzt etwas Propofol gibt, dass ich das Zeug, das Michael Jackson auch bekommen hat damals xD Das ist so total weißes Zeug und in einer relativ großen Spritze, aber von der Spritze merkt man gar nichts, weils die in die Kanüle gibt. Er meinte ich sollte jetzt mal aufpassen und ihm sagen, sobald ich eine Veränderung merke. Dann fragte er noch „Langsam oder schnell?“ Ich meinte langsam und dann fing er an es zu spritzen.

Nach circa zwei Sekunden meinte ich „Joa ich glaube ich merke es“. Da war es schon total lustig und alles hat sich gedreht. Ich fühlte mich als hätte ich ne Flasche Sekt bekommen, aber es war total lustig und angenehm. Dann meinte die Schwester ich sollte mal ganz kurz die Augen zu machen und dann bin ich schon aufgewacht 🙂

Meine erste Erinnerung ist wie sie mich aus dem OP herausfahren. Dann wurde es wieder schwarz. Dann wie ich in den Aufwachraum komme und da schon ein Mädchen liegt die sich total freut, dass noch jemand kommt und wieder war ich weg und dann wurde ich langsam wach.

Man ist noch sehr benebelt, so wie am Tag nachdem man zuviel getrunken hat. Ich habe erstmal meinen Rausch ausgeschlafen und wohl auch viel Unsinn erzählt, von dem ich nichts mehr weiß, aber es war alles ganz cool.

Ich habs mir viel schlimmer vorgestellt. Geschwollen ist gar nichts bei mir und so kann ich es nur jedem empfehlen in Vollnarkose zu machen.



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