Vor etwa 3 Monaten war ich beim Zahnarzt, weil ich eine kleine Ecke eines Zahns oben rechts gespürt hatte. Obwohl mir immer gesagt wurde, ich hätte die Veranlagung zu Weisheitszähnen nicht, bekam ich damals von meiner Zahnärztin die mit Schrecken erwartete Nachricht: „Doch doch, Fullhouse, liebe Lisa, du hast alle 4.“
Nach einem ewigen Hin und Her („Müssen die echt raus?“ – „Ja wär schon besser.“ – „Kann man da nicht noch ein paar Jahre warten?“ – „Nee sonst verschieben sich deine restlichen Zähne.“) hatte ich damals dann einen Termin beim Kieferchirurgen ausgemacht zur Vorbesprechung. Er riet mir ebenfalls dazu, alle 4 auf einmal entfernen zu lassen. Aufgrund der Tatsache, dass die unteren Nervenbahnen direkt an den Weisheitszähnen verliefen,sollte das ganze unter Vollnarkose geschehen, um das Risiko zu reduzieren, dass meine Unterlippe für immer taub bleibt.
Vor einer Woche war es dann so weit: Der Tag, den ich mit aller Macht nie haben wollte.
Ich war gleich frühs die Erste, die operiert wurde. Ich war nüchtern und extremst nervös. Kreislaufprobleme inklusive.
Nach einem kurzen Gespräch mit der Narkoseärztin (eine Frau die den Optimismus hatte, der mir gefehlt hat) ging es dann auch schon auf die OP-Liege. Der Zugang für die Infusion wurde gelegt, ab in den OP-Saal und rein mit dem Narkosemittel. „Kann jemand meine rechte Hand halten?“, war mein letzter Satz bevor ich – Hand in Hand mit der Narkose-Oberärztin – eingeschlafen bin.
Das nächste an was ich mich erinnern kann, ist natürlich das Aufwachen. Ich dachte erst, jemand hätte mich aus meinem schönen Traum gerissen, bis ich einige Sekunden später realisiert hatte, wo ich eigentlich bin. „Ach ich wurde echt operiert?“, war in dem Moment das Einzige, was mir durch den Kopf ging. Hatte sich alles wie ein Traum angefühlt. Sehr entspannt.
Den Mund voller Speichel und Blut und noch betäubt von der örtlichen Narkose die man zusätzlich bekommt, ging es dann zum Röntgen (Nachkontrolle ob auch wirklich alles draußen ist), dann wurde mir (weil ich mich geweigert hatte das eklige Zeug aus meinem Mund zu schlucken) der Mund ausgewaschen und ich konnte endlich trinken.
Danach ging es nach Hause.
Der erste Tag war recht entspannt. Gegen Abend hin sind meine Backen etwas angeschwollen aber mehr auch nicht. Generell hielt sich am 2.-4. Tag die Schwellung in Grenzen und die Schmerzen ebenfalls.
Allerdings hatte ich am 4. Tag einen kurze Fieberschub mit 38,5 Grad Fieber. 2 Paracetamol und ein paar Stunden Schlaf später war es allerdings schon wieder weg.
Kann passieren, wurde mir gesagt.
Mein größtes Problem ist der Kreislauf und die Tatsache, dass sich Essensreste überall reinhängen. Das nervt echt. Morgen bekomme ich dann die Fäden raus und hoffentlich geht es dann nur noch bergauf. Auf eine Entzündung kann ich echt verzichten.
Alles in Allem muss ich sagen dass die OP an sich das Beste war. Unter Vollnarkose hab ich davon wenigstens nichts mitbekommen.
Man sollte vor der OP keine Angst haben, denn das ist die ganze Prozedur echt nicht wert. Aufgeregt ist wohl jeder, aber das ist auch normal.
Es gibt denke ich schlimmeres, aber eben auch schöneres. Es schränkt ganz schön ein v.a. im Essverhalten und ich hab mir oft Sorgen gemacht, ob sich etwas entzündet usw. Euch allen alles Gute, falls ihr es noch vor euch habt 🙂 ihr werdet’s überleben aber es wird auch kein Zuckerschlecken.
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