Da viele von euch wahrscheinlich, genau wie ich, auf die glorreiche Idee kommen und vor ihrer OP nach Erfahrungsberichten googlen und dabei auf diverse Horror-Stories stoßen, möchte ich euch hier mal von meiner Erfahrung berichten.
Schon vor 3 Jahren meinte meine Zahnärztin, die Weisheitszähne hätten bei mir keinen Platz.
Nur irgendwie habe ich mich trotzdem immer davor gedrückt mit der Begründung „das kann ich später immer noch machen, meine Zähne verschieben sich ja noch nicht“. Außerdem gab es nie den richtigen Zeitpunkt, weil immer irgendwas wichtiges war und ich bei bestimmten Terminen keine dicke Backe riskieren wollte.
Leider falsch gedacht.. und als sich meine Zähne unten dann immer mehr verschoben haben und die Weisheitszähne geschmerzt haben, weil sie keinen Platz hatten, hab ich mich entschlossen, dann doch einen Termin beim Kieferchirurgen auszumachen.
Je näher die OP rückte, desto mehr befasste ich mich mit dem Thema und hielt es für eine ganz tolle Idee, im Internet nach Erfahrungsberichten zu lesen.
Nur bin ich da überwiegend auf derartig dramatische Erlebnisberichte gestoßen, dass ich anfing, mehr und mehr Angst zu bekommen. Hätte ich doch nur eine Vollnarkose gewählt, dann würde ich das nicht mit bekommen.
Ist meine Kieferchirurgin auch wirklich kompetent genug?
Ich fing an, alles immer mehr zu hinterfragen und meine Angst wurde immer größer.
Am Tag der OP war meine Nervosität kaum noch auszuhalten.
Als ich in die Praxis kam, gab die Arzthelferin mir zur Beruhigung eine Flüssigkeit mit Dormicum, damit ich während des Prozesses nicht alles aktiv mit bekommen würde.
Danach bekam ich die Lokalanästhesie.
Die Spritze ist nicht sonderlich angenehm aber war definitiv auszuhalten und mit Abstand das Unangenehmste an der ganzen Sache.
Ich bekam zwar alle Zähne auf einmal gezogen, bei mir musste aber auch kein Zahn raus operiert werden, es verlief also alles ganz gut.
Meine Ärztin hatte mir bereits zuvor gesagt, dass sie Konditionen ganz gut sein, ich würde keine großartige Schwellung bekommen.
Innerhalb einer halben Stunde waren alle Zähne draußen und ich konnte nach hause.
Zuhause habe ich direkt eine Schmerztablette genommen, als Prävention und danach erst mal ein Milchbrötchen gegessen.
Jetzt, 3 Tage nach der OP ist immer noch nichts angeschwollen und die Schmerzen werden von Tag zu Tag besser. Ich könnte theoretisch auf Schmerzmittel verzichten, aber vor allem nachts, ist es ganz angenehm, nicht dieses eklige Drücken und Ziehen im Kiefer zu verspüren.
Ich konnte direkt am zweiten Tag wieder ganz normal essen, habe nur ein bisschen darauf geachtet, nicht zu schnell zu kauen, weil das bei mir im Kiefer dann ein bisschen gezogen hat.
In 3 Tagen kommen meine Fäden raus und dann ist es vorbei.
Es ist wirklich alles halb so schlimm und ich hoffe, euch ein wenig Angst habe nehmen zu können. 🙂