Also zuerstmal: was den Zahnarztbesuch angeht, bin ich voll der Angsthase. Ich habe zwar noch nie etwas gemacht bekommen, außer Füllungen, aber da muss irgendwie ein Kindheitstrauma mit dranhängen. Sobald ich das Wort „Zahnarzt“ höre, fange ich an zu zittern. Seit 1,5 Jahren bin ich nun bei einem neuen Zahnarzt, der auch Angstpatienten behandelt…und es ist besser geworden. (Bin jetzt nur noch schweißgebadet!).
Nun zu meiner Weisheitszahngeschichte: Seit Jahren haben sich hin und wieder die „Plattformen“ entzündet, was aber immer von alleine wieder wegging. Mein neuer Zahnarzt meinte, die müssen aber irgendwann mal raus (werde ja auch älter, und umso komplizierter wird es). Einer oben links nur zum Ziehen, unten rechts halb draußen und schräg, oben rechts nicht vorhanden (Jubel) und unten links ganz, ganz böse (noch im Kiefer, schräg und wollte unter die anderen wachsen).
Also habe ich mich dann am 26.09.2012 endlich entschieden. Habe dann gleich 2 Tage später einen Termin bei der Zahnchirurgie zur Besichtigung bekommen (so schnell wollte ich das auch wieder nicht!). Schon wieder schweißgebadet, obwohl ich ja wusste, dass da gar nichts gemacht wird! Ergebnis:alle 3 auf einmal, mit Vollnarkose (Rat der Chirurgin).
So, am 24.10.2012 war es dann soweit. Morgens um 8 Uhr sollte ich dran sein. Mein Mann musste mich direkt hinbringen, da ich vielleicht kurz vorher noch abgebogen wäre (die Panik stand mir ins Gesicht geschrieben).
Eine nette Zahnarzthelferin hat mir die Kanüle gelegt und dann durfte ich auf den Sessel. „Ob ich mir schon einen Traum ausgesucht hätte?“ …blöde Frage! Wie wärs mit „ob ich noch einen letzten Wunsch hätte?“ Wäre aus meiner Sicht eher angesagt.
Jedenfalls wurde es auf meiner Hand plötzlich eiskalt und ich verdrehte die Augen. Aus, Schluss, fertig.
Das nächste war: Ich bin wie nach einem erholsamen Schlaf aufgewacht und mir ging es super gut. Lag ganz alleine im Aufwachraum. Dann kam das große Zittern. Mein Körper wackelte von oben bis unten. Die Helferin hat mir erstmal 3 Decken übergeworfen und wollte mir ein Medikament in den Tropf geben. Lehnte ich aber ab,…geht gleich wieder weg. Sind nur die Nerven. Und so war es auch. Dann wollte ich mir ihr erzählen…lach…ich bildete ganz komische Wörter. Br, pf, bl, kl….ging alles nicht. Musste so lachen. Nach ner halben Stunde hat sie mich dann von den Tropf befreit und ich durfte nach Hause gehen.
Irgendwie war ich so richtig erstaunt darüber, wie gut es mir ging. Hatte keinerlei Schmerzen, keine dicken Backen…alles super. Trotzdem schön gekühlt.
Am nächsten Morgen ging es dann los. So langsam sah ich immer mehr einem Hamster ähnlich. Und etwas gezogen hat es auch. Meine Antibiotika habe ich genommen, wie vorgeschrieben. Aber die Ibuflam brauch ich nicht…dachte ich! Naja, als die Schmerzen dann schlimmer wurden, habe ich sie doch genommen. Mittags musste ich zur Kontrolle…alles ok.
Mein Hunger hat sich in Grenzen gehalten. Ich habe Pudding und Suppe gegessen…und das alles mit einem Mini-Eierlöffel! Mehr konnte ich den Mund nicht öffnen. Am dritten Tag hatte die Schwellung ihren Höhepunkt erreicht…ich hatte null Falten im Gesicht!
Die Schmerzen waren soweit erträglich, habe alle 6 Stunden eine Ibu eingeworfen. Nur nachts war schlimm. Konnte vor Schmerzen nicht schlafen und bin die halbe Nacht rumgetigert.
Am 31. kamen dann die Fäden raus. Alles easy, kein Problem. Die Wunden sehen auch toll aus, keine Entzündung. Nur die Schmerzen hörten nicht auf.
Sie kamen und gingen. Teilweise ganz schlimm. Ziehen vom Ohr bis in den Hals. Schluckbeschwerden. Bin bald verrückt geworden.
Gestern, am 08.11.2012 bin ich dann mal zu meinem Zahnarzt. Wollte nachschauen lassen, weil es einfach nicht besser wurde. Man macht sich ja seine Gedanken. Aber es wäre alles ok, meinte er. Die Schmerzen kommen vom Knochen. Da ein Riesenloch in den Kiefer gefräst wurde. Das muss erst wieder zuwachsen und kann 10 bis 12 Wochen dauern!!! HILFE! Jetzt muss ich weiter Ibu nehmen und abwarten.
Fazit: Ich bin froh, dass ich alles soweit überstanden habe. Die OP war kein Problem (habe ja nix mitbekommen). Nur das Hinterher fand, bzw. finde ich furchtbar.
Ich hoffe, dass ich irgendwann mal wieder schmerzfrei bin.