Marcel, 22: Nicht so schlimm wie befürchtet, Nachbehandlung schlimmer als OP selbst.

Marcel, 22: Nicht so schlimm wie befürchtet, Nachbehandlung schlimmer als OP selbst.

Ich wollte meine Abläufe und Ereignisse mit den Leuten teilen, deren die OP noch bevor steht.
Ich ging einige Zeit zum Zahnarzt, da ich irgendwie ein drückendes Gefühl auf die Backenzähne hatte.
Die Diagnose war nach einem Röntgenbild relativ klar: Weisheitszähne müssen raus!
Nun gut, da mein Zahnarzt des Vertrauens keine OPs diesbezüglich durchführt, wurde ich in eine Zahnklinik überwiesen, wo ich mich den Tag darauf vorgestellt habe.
Ein weiterer Zahnarzt der Zahnklinik schaute sich das ganze an und wir machten ein Termin zur Extraktion. Er erklärte mir mögliche Komplikationen die nach der OP auftreten könnten.
Ich bat außerdem um eine Vollnarkose und darum, direkt alle 4 Zähne zu entfernen, weil ich diesen Mist nicht noch ein zweites mal durchmachen wollte.

Der Zahnarzt erklärte mir, das dies im Prinzip möglich wäre, die Vollnarkose aber nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird und ich somit selber zahlen müsste, der Preis lag zwischen 400-500€. Das war mir allerdings zuviel, deshalb dachte ich mir, Augen zu und durch, so schlimm kann es ja nun nicht werden.
Somit einigten wir uns drauf, erst die linken beiden Zähne zu entfernen und zu einen späteren Zeitpunkt die anderen Beiden.

Eine Woche später ist nun der große Tag gekommen, im Vorfeld habe ich mir eine Schlafmaske besorgt und Musik auf mein Handy gemacht, die ich während der OP geplant habe zu hören.
Nun ging es los! Ich wurde in den OP gebeten, bekam 4 Betäubungsspritzen, 2 Unterkiefer, 2 Oberkiefer.
Hier hatte ich bereits mit dem Bewusstsein zu kämpfen, mir wurde leicht schummerig.
Bis die Spritzen angeschlagen haben, vergingen 15min, es war ein Gefühl von nem Kloß im Hals, den man vergeblich versucht runter zu schlucken.

Nun war alles Taub, der Arzt testete dies mit einem spitzen Gegenstand.
Nun legte er los, ich schloß die Augen und versuchte mich zu entspannen, da der Arzt mit mir sprechen wollte, fiel die Sache mit der Musik auf einem Ohr schonmal flach.
Ich spürte soweit erstmal gar nichts, solange bis der Chirurg die Säge ansetzte um den Zahn zu teilen, die Vibration von der Säge ging über den Kieferknochen direkt ins Ohr.
Es war ein sehr ekeliges Gefühl (- kein Schmerz!).
Meine Probleme hierbei bestanden darin, dass ich von dem „herumspritzenden Blut“ oder Wasser, das weiß ich nicht so genau, einen Würgereiz bekam.

Die OP musste für einen Moment unterbrochen werden.
Die Prozedur geschah 6 mal, der Zahn wurde in 7 Teilen rausgeholt. Daraufhin schlug der Chirurg mir vor, dass wir es erstmal bei dem unteren Zahn belassen, da er eine Vollnakose, wie ursprünglich von mir gewünscht, für Sinnvoll hält und durch den ausgeprägten Würgereiz einen medizinischen Hintergrund hat, daher müsste ich auch nichts bei der Krankenkasse zahlen.
Ich war einverstanden und relativ froh, dass der Übeltäter der mir Schmerzen bereitete erstmal raus war.

Der Chirurg nähte mir die Wunde noch zu, legte mir eine Kompresse(?) auf die Wunde auf der ich noch 30min draufbeißen sollte um die Blutung zu stoppen.
Zusätzlich bekam ich einen Jodstreifen in die Wunde, diese wirkt antibakteriell und sorgt dafür, dass Eiter und Wundwasser ablaufen kann.
Ich fuhr also nach Hause und legte mich mit Kühlkissen aufs Sofa, Schmerzen hatte ich eigentlich nicht, nur ein ekeligen Geschmack vom Jodstreifen.
Habe mir dann auch gleich bei der Ankunft eine Ibuprofen 400 reingepfiffen, da ich an dem Tag noch nichts gegessen habe, habe ich mir Bananen in ner Schüssel klein gemanscht und runtergeschlungen.

Abends zum Schlafen noch eine Ibuprofen und alles war super..
Ab Folgetag musste ich erneut in die Klinik, zur Wundkontrolle und zum wechseln des Jodstreifens, hier bei hatte ich die größten Schmerzen, die ich je in meinem Leben gespürt habe, wobei der Arzt auch nicht gerade zimperlich war!

Nachdem ich alles über mich ergehen lassen habe, bekam ich den nächsten Termin zum Wechsel. (auf den ich mich schon ganz besonders freute…) Da nur eine Seite von der OP betroffen war, habe ich mir alles an Nahrung auf die „Heile-Seite“ geschoben und habe am nächsten Tag schon wieder Nudeln gegessen.
Immer schön gekühlt und meinen Körper mit Ibu’s versorgt.
Nach dem der Tag nun gekommen war, wo der Streifen wieder gewechselt werden musste, fuhr ich in die Zahnklinik, ich kam relativ schnell dran, die Zahnarzthelferin bereitete alles vor, eine Wundspülung und den neuen Jodstreifen.

Nun kam der Arzt, glücklicherweise nicht der selbe wie vom letzten mal. Er holte den Jodstreifen raus, hier bei habe ich nicht wirklich schmerzen gehabt, nur ein unangenehmes Gefühl, ich fragte den Arzt es wirklich nötig sei, noch ein Streifen einzulegen. Er hielt es für Sinnvoll aber überließ die Entscheidung mir, erklärte mir aber im selben Atemzug was passieren könnte. (Entzündungen, uvm.) Nun entschied ich mich, trotz der großen Schmerzen beim letzten Wechsel die Zähne zusammen zu beißen und es durchzuziehen, lieber 3min Schmerz statt später schmerzhafte Komplikationen.

Ich weiß nicht wie der Arzt es gemacht hat, oder obs bereits an der weniger entzündeten Wunde lag, jedenfalls hatte ich dieses mal Verhältnismäßig wenig Schmerzen.
Ich fuhr nachhause, nach weiteren 4 Tagen sollte der Streifen wieder entfernt werden, genau wie die Nähte.
Ich kam in der Klinik an, setzte mich auf den begehrten Stuhl und wartete auf die Ärztin (wieder eine andere, Insgesamt 5 verschiedene Ärzte an 5 Behandlungstagen!).
Der Streifen war sehr schnell raus, hiervon habe ich kaum was mitbekommen, jedenfalls keine Schmerzen.

Die Nähte waren auch relativ schnell draußen (unter 20 Sekunden!), Schmerzen hatte ich hier bei auch nicht wirklich, außer vielleicht ein unangenehmes „ziepen“.
Die Ärztin erklärte mir noch, das noch eine relativ große Kuhle vorhanden ist und es vermutlich 5-6 Wochen dauert, bis es vollständig zugewachsen ist.
Ich soll nun nach jeder Mahlzeit den Mund gründlich ausspülen um Essensreste aus der „kuhle“ zu bekommen, sollte es mir nicht gelingen und ich beschwerden bekommen, so soll ich zu meinem Zahnarzt des Vertrauens und dieser sollte es ausspülen.

Ich bedankte mich bei der Ärztin und fuhr nachhause.
Da ich im Vorfeld viel über die OP an sich im Internet recherchiert habe, wollte ich einfach mal meine Ereignisse und mein Werdegang mit euch teilen und diese zur Verfügung stellen.
Viel Glück denjenigen, die es noch vor sich haben!

Bei Fragen scheut euch nicht, mich per PN anzuschreiben.



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