Michelle, 19: Ich habe es überlebt :) OP unter örtlicher Betäubung

Michelle, 19: Ich habe es überlebt :) OP unter örtlicher Betäubung

Hallo alle zusammen,

ich hatte eine wahnsinnige Angst vor meiner Weisheitszahn OP!
Aber fange wir von vorn an:

Ich war jahrelang in einer kieferorthopädischen Behandlung (lose und feste Zahnspange). Nun trage ich nach der Behandlung noch einen Retainer. Im Sommer 2017 bemerkte ich des öfteren Druckschmerzen und wie erwartet sagte meine Zahnärztin, dass zumindest die oberen Weisheitszähne raus müssten. Sonst würde sich meine anderen Zähne verschieben, denn es war definitiv kein Platz da. Insgesamt hatte ich nur 3 Weisheitszähne. Da begann schon die Angst.

Also habe ich einen Termin bei einem Kieferchirurg bekommen. Die Aufregung war extrem groß, allein schon bei dem Gespräch. Wir entschieden uns für die örtliche Betäubung und eine Beruhigungstablette.

Im September 2017 kam dann der große Tag. Mein Tipp: Googelt euch nicht doof und dämlich. Besorgt euch schon im Voraus Babybrei, eine Babyzahnbürste und auch eine milde Zahnpasta. Ich hatte tierische Panik. Die Beruhigunstablette bekam ich 1 Stunde vorher. Ich merkte, dass ich im Kopf ruhiger wurde und auch wieder lachen konnte. Dann ging es zur OP. Wir entschieden uns erst, die oberen beiden herauszunehmen und wenn ich es schaffe, noch den dritten und damit auch letzten unten. Alle Zähne mussten aus dem Kieferknochen gefräst werden. Das Geräusch habe ich nicht als schlimm empfunden. Das lag wahrscheinlich an der Tablette. Ich empfand auch das Knacken, was man hört, wenn der Zahn herausgehebelt wird, als „erleichternd“, denn so wusste ich, dass wieder gleich einer geschafft war. Für mich war es auch das erste Mal, dass ich betäubt wurde. Ich durfte auch Musik hören. Dies hab ich aber nur auf einem Ohr getan, damit ich den Anweisungen vom Arzt noch folgen konnte, also z.B. den Kopf weiter nach links legen.

Ich war froh, als ich es hinter mir hatte. Am selben Tag habe ich kaum gegessen. Am Abend kam dann die Schwellung und diese nahm am zweiten Tag noch zu. Sie blieb auch relativ lang, natürlich wurde sie schwächer, aber noch leicht geschwollen. (1,5-2 Wochen). Am 5. Tag konnte ich erst etwas Festes (Milchbrötchen) essen. Aber auch dies war schwer, weil ich noch lang eine Mundsperre hatte. Auch hatte ich bei den ersten Bissen ein Knacken der Kiefergelenke, was mir große Sorge breitete, aber dies verschwand wieder. Ich hatte noch bis zu 4 Wochen danach ziehende Wundschmerzen (zwischendurch). Das Fädenziehen war übrigens nach ca. 11 Tagen. Dies hat nicht wehgetan. Leider habe ich auch eine Zahnfleischentzündung bekommen an einer der Wunden. Mit Chlorhexamed ohne Alkohol (mit Arzt abgesprochen) ging das innerhalb von 2 Wochen zurück. Jetzt habe ich noch eine kleine Narbe, die laut Aussage des Arztes, in zwei Monaten weg sein wird.

Fazit:
– googelt euch nicht verrückt 🙂
– Vorbereitung ist alles (Essen, Zahnpflege…) -lasst euch begleiten, z.B. eurer Mama 🙂
– kühlt immer schön!
– schlaft erhöht (2-3 Kissen)
– versucht eure Zähne so gut wie möglich zu putzen, aber nicht den Mund stark spülen
– habt Geduld (ich bin der ungeduldigste Mensch überhaupt und habe bei jedem Schmerz gleich an eine Entzündung gedacht, aber Schmerzen, Schwellung, Mundsperre etc. gehören nun mal dazu)
– ich habe die Zeit danach als anstrengender empfunden, als die OP selbst

Ich hoffe, dass ich einigen von euch die Angst vor der OP nehmen konnte. Wenn ich das als größter Angsthase unter örtlicher Betäubung geschafft habe, dann schaffst Du das auch!!

Liebe Grüße



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