Ich bekam alle vier Weisheitszähne auf einmal unter Vollnarkose raus. Denn sowohl mein Zahnarzt als auch der Kieferchirurg meinten, sie würden niemandem die Entnahme aller vier Weisheitszähne ohne Vollnarkose zumuten und ich wollte alles in einem Besuch über die Bühne bringen, damit ich eben nur einmal Medikamente und Schmerzen erleiden und nicht zweimal das Ganze durchmachen muss.
Vor der Op bekam ich schon mal Schmerzmittel und dann die Betäubung, als ich aufwachte, war ich natürlich ziemlich durcheinander, aber sehr gut drauf (das ist wohl dem Lachgas zu verschulden). Als ich zu mir kam spürte ich dann aber doch Schmerzen (obwohl ich zur Vollnarkose zusätzlich örtlich betäubt war) und der Anästhesist gab mir noch Schmerzmittel hinterher.
Nach gut einer Stunde im Aufwachraum war ich so weit wieder fit und durfte nach einer Röntgenaufnahme wieder Heim. Dort kühlte ich dann fleißig und die verschriebenen Ibu 600 nahm ich so ein, dass ich möglichst auf einem gleichmäßigem Level blieb..
Da die Op im Juli war, hat mir das Wetter natürlich nicht besonders geholfen und so hatte ich trotz Kühlung eine erkennbare Schwellung im Gesicht. Es hat sich auch irgendwie angefühlt, als hätte mir jemand ins Gesicht geboxt, denn im Mundraum selbst hab ich kaum Schmerzen gespürt. Natürlich waren die Schmerzen nervig, aber es war jetzt nicht so schlimm, wie ich es mir zuvor vorgestellt hatte.
Am schlimmsten war die Verspannung im Kiefer. Mein Kieferchirurg hatte mich vor den Verspannungen gewarnt und mir ans Herz gelegt, gegen diese zu arbeiten (also Lockerungsübungen und vor allem üben, den Mund weit zu öffnen) er meinte, wenn ich das nicht mache, wird sie Verspannung immer schlimmer. Die Übungen haben mir auch gut getan, es kostete zwar Überwindung, aber danach geht es einen deutlich besser. Mir wurde jede Anstrengung (auch Haushalt) verboten und das aus gutem Grund: wann immer mein Blutdruck stieg oder der Kopf (zB beim Bücken) niedriger als der Hals war, entstand ein Gefühl von großem Druck auf die Wunden, was ziemlich schmerzhaft war.
Ich hatte mich darauf vorbereitet, lange nicht kauen zu können und daher große Vorräte an Kartoffelpüree, Pudding, Apfelmus… zu Hause. Das wird einem natürlich schnell zu öde und so hab ich am Tag nach der Op wieder langsam angefangen, mich an zu kauende Lebensmittel ranzutrauen. Nach etwa 5 Tagen war die Schwellung im Gesicht komplett abgeklungen. An diesem Tag hat sich ein Faden gelöst, den ich deshalb vorzeitig habe entnehmen lassen, der Rest wurde planmäßig 7 Tage nach der Op entnommen.
Innerhalb dieser Woche ging es mir eigentlich recht schnell wieder gut. Insgesamt war der zweite oder dritte Tag nach der Op der schlimmste für mich, aber alles im ertragbaren Bereich.
Als mit den Fäden die Drainagen raus kamen, hatte ich natürlich wieder offene Stellen im Mund, das war ziemlich nervig, denn man muss sehr auf passen, dass dort nichts rein gerät, was dann zu einer Entzündung führt, aber auch da habe ich nach einigen Tagen bemerkt, dass es immer besser wird.
Die Op ist nun knapp 4 Wochen her, das Einzige, das ich noch merke ist, dass ich meinen Mund nicht wieder ganz so weit öffnen kann, wie vor der Op, aber sonst ist alles gut