Nur der Stich, als mir der Venenzugang gelegt wurde, war unangenehm. Und allein wegen dem war ich wenige Stunden – und vor allem Sekunden – davor völlig mit den Nerven am Ende. Aber dann hats mich auch schon umgehauen und ich bin irgendwann mit einem helfenden Arm der Liege im Nachbarraum entgegen getorkelt! (:
Die OP ist jetzt 2 Wochen her und heute sind mir die Fäden etwas verspätet entfernt worden.
Ich denke, der Dämmerschlaf (Sedierung) ist für mich persönlich die beste Entscheidung gewesen, die ich treffen konnte. Die Option, den Chirurg allein mit örtlicher Betäubung arbeiten zu lassen, fiel sofort für mich weg (ich habe wahnsinnig Angst vor Spritzen und das Herumgeruckel und -geziehe wollte ich auch nicht bei Bewusstsein haben)! Als ich dann bei der Beratung war, wurde mir der Dämmerschlaf angeboten. Für Vollnarkose zahlt man massig Geld, das ist mir doch etwas zu viel gewesen. Außerdem wäre es auch wohl unnötiges zusätzliches Risiko gewesen.
Ich erinnere mich nur schwach daran, wie ich nach der OP nach Hause gefahren wurde. Das, was mir gespritzt wurde, hatte noch etwas längere Nachwirkungen bei mir. Wie an einem Sonntagmorgen nach dem Feiern bin ich dann in mein Bett geplumst! Reden ging die ersten 2 Stunden schlecht bis gar nicht, weil die örtliche Betäubung ja noch abklingen musste. Ich hab teilweise Zettel schreiben müssen, um mich zu verständigen. 😀
Kühlpads hatte ich zum Glück mitbekommen und ich hab dann auch schon sehr bald mit dem Kühlen begonnen. Nachdem dann die Betäubung einigermaßen am Abklingen war, warf ich mir auch schon die erste Schmerztablette ein und dann war auch alles gut. Schwellungen gabs dann am stärksten am 2. und 3. Tag.
Was das Essen betrifft, habe ich mich die ersten 4 Tage von Tomatensuppe, Kamillen-/Salbeitee, stillem Wasser und Babynahrung ernährt (hey, Spaghetti Bolognese hat gar nicht so übel geschmeckt – allerdings war ich nach dem halben Gläschen doch etwas von der Konsistenz angewidert).
Ab dem 4./5. Tag war ich dann schon mutig genug, u.a. Nudeln und gefüllte Weinblätter (mit Reis) mit den Vorderzähnen zu kauen. Und da konnte ich dann auch schon vorsichtig mit einer kleinen Zahnbürste (einer, mit der man jeden Zahn einzeln putzen kann) meine Zähne putzen. Das ging ganz leicht – von Tag zu Tag konnte ich mich meinen hinteren unteren Backenzähnen immer besser annähern.
Spülungen wie Chlorhexamed ließ ich ganz weg. Es steht hier immer noch verschlossen bei mir herum. Mein Chirurg hat mir davon abgeraten auf jeden Fall wenige Tage nach der OP NICHT zu spülen, da das Nachblutungen verstärken würde. Ein wenig gespült hatte ich mit stillem Wasser und Kamillen-/Salbeitee, da der Geschmack im Mund doch echt widerlich teilweise war. Besonders kurz nach dem täglichen Aufwachen am Morgen.
Apropos schlafen! Ich konnte bis auf einen Tag (da hab ich mitten in der Nacht meine einzige 800er genommen) tadellos schlafen und das mit den Schmerzen hielt sich generell eh sehr gut in Grenzen. Ich hatte so gut wie keine.
Nach 9 Tagen bin ich dann auch wieder auf der Arbeit angetreten, alles kein Problem.
FAZIT:
Venenzugang (besser gesagt: der seelisches Stress davor), Geschmack im Mund und die Tatsache, dass Lächeln/Lachen weh getan hat, waren etwas ätzend.
Der Rest: Wirklich kein Problem. Mein Chirurg ist zwar bei der Beratung doch sehr wortkarg gewesen, aber seine Arbeit hat er 1A gemacht. Ich kanns mir nicht besser vorstellen! Okay, bis auf meinen Arm, der wie verprügelt aussieht durch den Venenzugang – immer noch. Aber darüber sehe ich hinweg. (; Meine Wangen sind übrigens gar nicht blau gewesen, nur an späteren Tagen waren die etwas gelb, haha…
Ich wünsche allen eine gute Besserung und allen, die wieder herzhaft essen können einen guten Appetit!