Bei mir wurden alle vier Weisheitszähne mit örtlicher Betäubung auf einmal entfernt.
Zur OP:
Am Tag der OP wurde ich direkt in das Operationszimmer geschickt und der Arzt hat mich gefragt, ob ich noch Fragen hätte. Da ich mir über sowas im Voraus keine großen Gedanken mache, ging es dann auch gleich los. Der Arzt setzt anschließend mit einer Spritze an mehreren Stellen im Mundbereich an und die Schmerzen hielten sich sehr in Grenzen. Meine Augen fingen zwar an zu tränen, aber ich kann mich an weitaus schlimmere Spritzen erinnern. Außerdem finde ich einen kurzzeitigen Schmerz, welcher nach einer Sekunde wieder vorbei ist, weitaus angenehmer als einen Sonnenbrand oder Mückenstich, da diese einen noch mehrere Tage quälen. Der Arzt hat den Raum dann für 5 Minuten verlassen und ich hatte Zeit, mir einen Podcast auf dem Handy anzumachen. Danach kam er in Begleitung einer Assistentin wieder zurück und hat die Betäubung getestet, in dem er das Zahnfleisch berührt hat, was ich natürlich nicht gespürt habe.
Und was soll ich sagen, meine Ansichten zur eigentlichen OP sind absolut positiv. Ich musste zwar feststellen, dass ich die Lautstärke meines Handys viel zu niedrig eingestellt habe, aber auch ohne Musik o. Ä. wäre das kein Problem gewesen. Während der OP habe ich keine Schmerzen verspürt und im Internet haben viele von einer „unangenehmen Atmosphäre“ gesprochen, welche ich so nicht erlebt habe. Man hört zwar den Bohrer in einer moderaten Lautstärke, aber ich kann die Panik davor nicht verstehen, weil man der Person hinter dem Bohrer natürlich vertrauen kann. Ich habe auch gelesen, dass manche ein lautes Knacken gehört haben, als sich der Zahn gelöst hat. Bei mir kam es nur zu sehr leisen Geräuschen und ich habe nicht gespürt, wann der Zahn überhaupt draußen war. Dies konnte ich erst feststellen, als der Arzt das Zahnfleisch wieder zugenäht und ich den Faden an der Oberlippe gespürt habe. Die OP hat nicht einmal 20 Minuten gedauert und es kam zu keinen Problemen. Unmittelbar nach der OP habe ich keine Schmerzen verspürt.
Zu den Stunden / Tagen nach der OP:
Zuhause angekommen habe ich mich erstmal hingelegt, da ich die Nacht davor nur 2 Stunden geschlafen habe (Schlafrythmus :D). Nach ca. 45 Minuten habe ich die Wattepads (?) entfernt, auf die ich nach der OP beißen sollte. Eigentlich wollte ich nach weiteren 30 Minuten eine Schmerztablette nehmen, konnte diese aufgrund der Betäubung aber nicht einnehmen und nichts trinken. Ich hatte einfach kein Gefühl im Mund, wusste nicht wie viel Wasser sich im Mund befindet und Schlucken ging auch noch nicht. Dann bin ich auf dem Sofa eingeschlafen und ca. 2 Stunden danach aufgewacht. Ich konnte meine Zunge endlich wieder spüren, etwas trinken, Schmerz- und Antibiotikatabletten nehmen und eine Suppe essen.
Die Schmerzen ließen sich an den ersten beiden Tagen nach der OP sehr gut durch Tabletten behandeln und am dritten Tag habe ich freiwillig auf die Schmerztablette verzichtet. Durch die Schwellung war an den ersten beiden Tagen nur flüssige Nahrung möglich. Am dritten Tag konnte ich allerdings schon zartes Fleisch (Rouladen) und Klöße essen :D. Ja und mehr war es bei mir auch nicht, die Schwellung war nach 4 Tagen komplett weg, ich hatte keine Schmerzen und konnte wieder normal kauen. Das Entfernen der Fäden hat nur leicht gepiekst und war ebenfalls nicht schlimm. Ach ja, gekühlt habe ich nur am ersten Tag, danach hatte ich keine Lust mehr 😀
Natürlich ist dies ein großes Positivbeispiel. Wie die OP bei euch verläuft, hängt mit vielen Faktoren zusammen. Ich würde euch einfach raten, euch nicht zu sehr unter Druck zu setzen! Abgesehen von den Faktoren, die ihr leider nicht beeinflussen könnt, gibt es jetzt noch ein paar Tipps.
– Vor der OP genug essen und trinken, da dies durch die Betäubung danach schlecht bis gar nicht möglich ist. (Außer ihr habt diese Vollnarkose gewählt, da darf man davor glaube ich nichts essen)
– Wer panische Angst vor Spritzen hat, sollte über eine Narkose nachdenken
– Bei mir: Alle auf einmal raus, dann hält euch das Ganze nicht so lange auf
– örtliche Betäubung, außer ihr habt Angst vor dieser „unangenehmen Atmosphäre“
Ich wünsche euch viel Erfolg für eure Operation!