Hi,
ich hatte vor 4 Tagen meine erste Weisheitszahn OP bei der mir die beiden Zähne auf der linken Seite entfernt wurden.
Zur Vorgeschichte: Ich gehe nicht gerne zum Zahnarzt, mein letzter Besuch reichte schon mehr als 2 Jahre zurück. Damals wurde mir gesagt, meine Weisheitszähne wachsen gerade und haben noch genug Platz und müssten nicht raus. Leider habe ich letztes Wochenende plötzlich starke Schmerzen unten links im Kiefer bekommen und bin sofort zum Notdienst. Da der untere linke Zahn nicht vollständig durchgebrochen war, fertigte die Ärztin ein Röntgen an und sah das der Zahn auf der vom Zahnfleisch verdeckten Hälfte komplett zerfressen war und dringend raus müsse. Ebenfalls empfahl sie mir dringend, die anderen Weisheitszähne ebenfalls zu entfernen, da sonst dasselbe erneut droht.
Ich bekam noch Antibiotika und Ibu 400 um übers Wochenende zu kommen und sollte mich Montag früh direkt an den von ihr empfohlenen Kieferchirurgen wenden.
Dies tat ich natürlich auch und bekam noch am selben Tag einen Termin. Mich erwartete eine jüngere Chirurgin und sah mir nochmal in den Mund und auf das Röntgen. Sie sagte direkt dass der obere Zahn kein Problem ist und einfach rausgezogen wird, der untere jedoch herausgeschnitten werden muss. Sie meinte alle 4 aufeinmal würde sie mir nicht empfehlen, sondern lieber erstmal eine Seite und zu einem späteren Zeitpunkt die andere. Ich stimmte zu und bekam schließlich für Mittwoch den OP-Termin, bis dahin sollte ich noch das Antibiotika nehmen um die Infektion so gut es geht weg zu bekommen.
Die nächsten Tage machte ich mich komplett verrückt und bekam mehr und mehr Angst. Wie sich jedoch bald herausstellen sollte völlig umsonst.
Und so war der entscheidende Tag auch schon angebrochen. Ich konnte kaum schlafen vor Aufregung und war froh dass meine Mutter Zeit hatte und mich abholen konnte, ich wäre ungern selbst gefahren. Ich nahm noch meine Kopfhörer mit und befand mich dann gegen 10 Uhr morgens in der Praxis. Ich wurde direkt ins OP zimmer geschickt und von einer netten Assistentin begrüßt. Es war bereits alles vorbereitet und beim Anblick der Werkzeuge musste ich erstmal schlucken. Ich nahm also im OP Stuhl platz und atmete erstmal tief durch. Die Chirurgin betrat kurze Zeit später den Raum und machte zum Glück einen sehr entspannten Eindruck, was auch bei mir sehr gut gegen die Nervosität half. Sie nahm nochmal einen kurzen Blick auf den infizierten Zahn und konnte feststellen dass die Entzündung so gut wie verschwunden ist und der OP somit nichtsmehr im Wege steht. Ich bekam 5, 6 oder 7 Spritzen, auf jeden Fall eine Menge, die aber alle harmlos waren. Die Nadel spürte ich überhaupt nicht, lediglich einen starken Druck für ein paar Sekunden, was bei einer Betäubung normal ist. Sie lies mich nochmal 5 Minuten alleine um die Betäubung einwirken zu lassen.
Dann ging es schließlich los, ich setzte die Kopfhörer auf, machte meine Lieblingsmusik auf maximale Lautstärke an und hoffte einfach dass alles schnell vorbei geht. Ich hörte lediglich ein leises knacken in meinem Mund währden die Ärztin mir den oberen Zahn rauszog, das ging so schnell ich wusste garnicht wie mir geschieht, vielleicht 30 Sekunden nachdem ich die Augen schloss meinte die Assistentin schon dass der erste Zahn raus ist. Nun gut, das war ja auch der einfachere von den beiden. Gespürt habe ich im übrigen nichts, nur das Rütteln und ziehen an sich, aber das ist nicht schlimm, Schmerzen hatte ich keine. Der untere Zahn ging ebenfalls binnen kürzester Zeit raus, ich merkte nur wieder eine menge Rütteln und gedrücke und hörte auch immer mal wieder ein Bohrgeräusch, fragt mich nicht wieso da gebohrt wurde, ich wills garnicht wissen XD
Nach vielleicht 10 Minuten war es das dann auch schon, ich wurde noch gefragt ob ich die Zähne mitnehmen will und wurde noch belehrt dass ich nicht rauchen darf etc.
Sprechen konnte ich erstmal nicht wirklich weil die Betäubung stark war und ich zudem noch einen Wattebausch zum draufbeißen drin hatte. Diesen sollte ich im Stundentakt wechseln bis die Blutung aufhört. Ich bekam noch Ibu 600 mit für den Fall der Fälle und machte für eine Woche später den Termin zum Fäden ziehen aus.
Zuhause nahm ich mir erstmal eine Schüssel zum reinspucken, da ich aufgrund des Wattebausches im Mund sehr viel Speichel produzierte und ihn aufgrund der Betäubung noch nicht schlucken wollte. Letztere hielt übrigens noch ca. 5 Stunden lang an. Nach einer Stunde ließ die Blutung schon stark nach und nach ca. dem halben Tag hatte ich nichtmalmehr rote Verfärbungen im Speichel. Die Schmerzen hielten sich auch absolut in Grenzen, lediglich einen starken Druck auf dem Kiefer spürte ich. Ich kühlte die Stelle an den ersten 2 Tagen im übrigen pausenlos, wodurch ich auch keinerlei Schwellung oder stärkere Schmerzen bekommen hatte.
Und jetzt, am 4. Tag ist eigentlich schon alles vergessen. Ich habe überhaupt keine Schmerzen mehr, keine Schwellung, kann wieder normal essen und die Wunde sieht tadellos aus. Lediglich den Mund kann ich noch nicht so weit öffnen, aber das könnte auch an den Fäden liegen. Das schlimmste war für mich das fehlende Essen am ersten Tag und dass ich nichtmehr Rauchen darf, aber die OP an sich ist ein Kinderspiel. Die Geräusche sind super ekelhaft aber das war es auch schon. Die Zeit danach war bei mir auch kein Problem, ich kann euch ebenfalls nur empfehlen sofort mit dem kühlen zu beginnen und es auch 2 Tage lang durchzuziehen, auch nachts.
Also macht euch nicht verrückt 😉