Hallo,
ich habe auch zahlreiche Erfahrungsberichte durchgelesen vor meiner OP, jedoch kann ich euch raten es sein zulassen. Natürlich ist es gut informiert zu sein, aber dies geht schnell in eine „Panik-Angst-Mache-Phase“ über. Geht am Tag vor der OP früh schlafen und versucht ausgeruht zu sein.
Montag 13.10.2014:
Heute ging es los. Um 9 Uhr fuhr ich mit meiner Mutter nach Köln. Dies bedeutete zwar, dass wir 45 Min. vor dem Termin los mussten, aber dafür wusste ich, dass ich den Ärzten dort vertrauen kann. Überlegt euch genau, wo ihr euren Eingriff machen lasst, weil ein Chirurg ist nicht gleich Chirurg. Außerdem nimmt es einem die ersten Ängste, wenn man weiß, dass man gut aufgehoben ist. Je näher wir nun der Praxis kamen, desto aufgeregter war ich. Mein Magen verkrampfte sich und ich began leicht zu zittern. Ich war froh, dass meine Mutter bei mir war und ich jemanden bei mir hatte. Abgesehen davon, dass bei Durchführung der OP mit einem Dämmerschlaf eine Begleitperson mitkommen muss. Aber letztlich ging alles total schnell, denn ich hatte den Termin schon 6 Wochen vorher gemacht und dabei schon alle wichtigen Unterlagen unterschrieben.
Da lag ich nun also auf diesem Stuhl und wusste nicht, was jetzt passieren würde. Natürlich wurde ich über alles aufgeklärt und wusste von Freunden, wie man sich fühlt, aber ich hatte noch nie eine Vollnakose oder so. Es wurde mir als erstes der Zugang gelegt, dies war bei mir kein.Problem. Der Chirurg unterhielt sich mit mir, als er mir eine Spritze über den Zugang gab. Doch es passierte nichts. Ich guck den Chirurg.nur an und fragte „Soll ich jetzt schlafen ?“ Theoretisch sollte ich längst im Dämmerschlaf sein, praktisch sah dies aber anders aus. So bekam ich die 3-fache Dosis, als andere Patienten.
Meine Mutter erzählte mir später, dass der Chirurg mir nicht mehr geben wollte und hoffte das es für einen leichten Dämmerschlaf reichte. Es hat gereicht, ich habe nichts von irgendwelchen Spritzen oder sonst was mitbekommen. Ich habe nur mitbekommen, dass der Chirurg meinte, der erste Zahn ist draußen. Aber das war soweit weg, ist halt wie ein Filmriss, wenn man zuviel Alkohol konsumiert hat. Deswegen war die Op kein Problem und kann euch den Dämmerschlaf nur empfehlen, auch wenn ich keine Angst vor Spritzen habe, musste ich das jetzt nicht unbedingt mitbekommen.
Mir wurden übrigens „nur“ 3 Weisheitszähne entfernt, da mir mit 13 ein Backenzahn gezogen werden musste und der verbliebende Weisheitszahn quasi ersetzen soll. Ich weiß nicht mehr gena, wie ich wach geworden bin. Auch danach war ich noch etwas durch den Wind. Später konnte ich mich nicht mehr erinnern, wann wir die Babygläschen gekauft hatten. Dies war direkt nach der OP. Soweit ist alles gut gelaufen und ich dachte mir, dass schlimmste ist geschafft. Wenn es so weiter geht, biste schnell wieder fit. Doch damit lag ich falsch, doch lest erstmal weiter, bis ihr Panik bekommt. Wir waren 15 min. von zuhause entfernt und die Wunde fing richtig an zu bluten. Meine Mutter war sehr verunsichert, denn als Laie weiß man nicht was ist normal und was nicht. Also noch nicht mal zuhause und wieder zurück zum Chirurgen. Dort angekommen, guckte sich die Frau vom Chirurgen das an „Alles gut. Völlig normal“. Ich bekam noch Mulbinden mit und es ging wieder nach Hause. Mir ging es mega gut, außer das die Wunde nicht aufhörte zu bluten. Ich wollte etwas aus meiner Tasche holen und beugte mich über den Küchenstuhl. Mein Bruder kam eilend mit Zewatüchern an, weil das Blut einfach aus meinem Mund lief. Also wieder beim Chirurgen angerufen, evtl. Doch nochmal vorbei kommen. Da es nun schon relativ spät war, sind wir wieder gefahren. Es war echt für mich nicht mehr normal. Das Problem was mittlerweile war, die Betäubung ließ nach und da ich soviel Blut im Mund hatte, wollte ich kein Schmerzmittel nehmen. Dies führte dazu, dass ich die komplette Fahrt nach Köln geweint habe vor Schmerzen. Und normalerweise weine ich nie, sodass ich bin Freunden in der Hinsicht schon als „emotionslos“ gelte. In der Praxis angekommen musste ich relativ lange warten. Als ich dran war, hatte die Blutung mittlerweile von alleine nachgelassen. Der Chirurg war aber sehr fürsorglich, brachte mich sogar zum Lachen, aber das tat mega weh. So gab es endlich Tropfen gegen die Schmerzen, die der Chirurg höchstpersönlich abzählte. Aber ich hasse sowas, weil sowas meist richtig ekelhaft schmeckt. Aber in gefühlten 100.000 Schlücken habe ich es dann auch runter bekommen. Nun ging es endgültig nach Hause. Ich habe an dem Tag nichts mehr gegessen. Nur noch 2 Gläser Wasser getrunken, aber ich hatte auch keinen Hunger. Worüber ich nach wie vor sehr glücklich bin ist, dass ich 3x am Tag Antibiotika einnehme und keine Streifen mit diesem wiederlichen Geschmack im Munde habe. So ging der Tag schneller als gedacht vorbei. Vermutlich lag die starke Blutung an der hohen Dosierung, des Dämmerschlaf Mittels.
Dienstag, 14.10.2014 (1 Tag nach der OP)
Ich habe die Nacht komplett durchgeschlafen und freute mich auf ein Babygläschen, doch nach der Hälfte war ich satt. So ging es zurück ins Bett: Kühlen, Kühlen, Kühlen. Medikamente nehmen und später kam eine Freundin vorbei. Gut war die Ablenkung, schlecht das ich viel zu viel geredet habe. Nachdem sie weg war, hatte ich nun kleine Hamsterbäckchen. Über den Tag verteilt habe ich noch Babykekse, ein bisschen Banane und abends eine Buchstabensuppe (natürlich lauwarm !) Ansonsten muss ich erstmal komplett auf Milchprodukte verzichten. Ich hatte Angst vor dem nächsten Tag, denn der soll der schlimmste sein. Übrigens hatte ich über den Tag immer noch leichte Nachblutungen.
Mittwoch, 15.10.2014 (Tag 2 nach der OP)
Diese Nacht konnte ich nicht gut schlafen. Über Nacht ist alles noch mehr angeschwollen und mir war auch was schlecht. Heute habe ich noch keine Schmerzmittel genommen, da ich lediglich nur noch einen Druck spüre und keinen Schmerz. Außerdem habe ich versucht, dass erste Mal wieder Zähne zu putzen.
Mehr kann ich euch nicht berichten, da heute erst der 14.10 ist 🙂 Es gibt Höhen und Tiefen und bei jedem läuft es anders. Meine beste Freundin hat ein Tag nach mir 4 Weisheitszähne unter Dämmerschlaf entfernt bekommen und hat direkt danach 2 Joghurts und Tomatensuppe gegessen. Sie durfte Milchprodukte essen. Jeder handhabt es anders, macht euch nicht verrückt. Es gibt schlimmeres, und danach wisst ihr, dass ihr das im Leben nur einmal durchmachen müsst. Sofern ihr alle aufeinmal entfernen lasst. Ich würde es genauso wieder machen. Also alles Gute für euch 🙂