Juli 2013… kurz vor dem Finnlandurlaub. Mir fiel ein weißes Stück Zahn hinten in meinem Mund auf und ich dachte mir „Bevor du dir in Finnland einen Zahnarzt suchen musst, gehst du noch mal eben schnell hin.“
Diagnose – Weisheitszähne!! Ich bekam dann eine Adresse von einem Kieferchirurgen und ich sollte nach dem Urlaub dort einen Termin machen. Gesagt, getan. Ich bekam dann auch schon einen Termin für Ende Juli. Röntgenbild gemacht. Drei Weisheitszähne und alle müssen raus. Na toll. Da musste ich ganz schön schlucken, da ich jetzt kein großer Zahnarztfan bin. Ich bekam drei Optionen zur Auswahl: Lokale Betäubung, Lachgassedierung oder Vollnarkose.
Ich hab dann ein paar Tage überlegt und mich für die lokale Betäubung entschieden. Termin Ende August. Ich hatte schon Tage vorher Panik und am Tag der OP war ich mit den Nerven so fertig, dass ich mich nicht getraut habe. Nach kurzer Diskussion bekam ich einen neuen Termin für Ende September – mit Vollnarkose. Jetzt hatte ich wirklich Angst. Ich hatte noch nie eine Vollnarkose und war dementsprechend schon sehr verängstigt. Und dann tat ich das was man nie tun sollte. Google und Wikipedia besuchen. Gar nicht hilfreich. Das hat das Ganze noch schlimmer gemacht. Also Finger weg. Selbst wenn das noch so verlockend ist.
Heute, am 26.09.2012, war es dann soweit und ich hatte richtig Angst. Ich kam um 9:45 in die Praxis und sollte noch kurz im Wartezimmer Platz nehmen. Ich hab dann nicht mal fünf Minuten gewartet bis der Anästhesist kam. In dem Moment hätte ich mich natürlich am liebsten versteckt. Dann wurde ich in den OP Bereich gebracht und sollte mich hinsetzten. Wie schon gesagt, ich war leicht panisch und wollte meinen Arm nicht stillhalten. Dann gab es wieder eine nette Diskussion („in dem Alter…“ Ja, ich weiß).
Dann kam mein Chirurg und meinte „Sarah, diese ganze Diskussion hatten wir schon letztes Mal“. Ich hab dann gefragt ob ich Musik hören dürfte. Dann hat mir der Chirurg sogar angeboten, das im Hintergrund laufen zu lassen. Ich war erst skeptisch. Aber danke an das Internet, konnte ich mir jedes Lied wünschen. Ich hab mich dann für Scaretale von Nightwish entschieden (wie passend) und konnte mich etwas entspannen.
Das Zugang legen tat dann nicht so weh wie erwartet und ich war schon etwas perplex. Dann bekam ich noch so eine Blutdruckmanschette um den Arm. Dann hat der Anästhesist auch sofort die Narkose eingeleitet. Und ich dachte nur „Wie lange dauert das wohl?“ Aber nur ein paar Sekunden später war mir schon ganz anders im Kopf. Das kann man gar nicht wirklich beschreiben. Ich glaube, das letzte was ich weiß war, dass ich den Assistenten von dem Anästhesisten gefragt hab ob er meine Hand halten könnte und dass das Lied im Hintergrund lief.
Das nächste was ich weiß, ist das ich im Aufwachraum lag mit so einem komischen Ding an Finger. Mir war schwindelig, mein Mund war taub aber sonst war ich völlig klar im Kopf. Dann musste ich noch eine Zeit lang warten aber jetzt bin ich zu Hause am kühlen und irgendwann nächste Woche kommen die Fäden raus. Infos zu eventuellen Schmerzen folgen noch. Denn die Betäubung lässt schon etwas nach und es zieht etwas. Und es ist schon wieder etwas blutig. Stört aber nicht. Ich kann mich wirklich nur noch mal bei dem Narkoseteam entschuldigen, dass ich am Anfang etwas schwierig war. 🙂
2 Kommentare zu Sarah, 20: Planänderung