Früher war ich immer froh, dass sich Weisheitszähne bei mir nicht bemerkbar machten und hatte noch die Hoffnung, dass sie einfach nicht wachsen würden. Im Laufe dieses Jahres musste ich leider feststellen, dass dem nicht so war. 😀
Die Weisheitszähne machten sich im Frühjahr zunächst dadurch bemerkbar, dass jeweils zwei Halslymphknoten relativ nah am Kiefer leicht anschwollen. Nachdem ein Bluttest und ein Ultraschall nichts Ungewöhnliches zeigten, kam meine Hausärztin irgendwann auf Zahnprobleme als Ursache. Ich musste relativ lange auf einen Zahnarzttermin warten und mittlerweile machten die Zähne schon ordentlich Probleme durch Druck u.ä. Deshalb war ich im August dann auch nicht wirklich verwundert, als ein Röntgenbild beim Zahnarzt dann bestätigte, dass ich vier Weisheitszähne hatte, die alle mehr schlecht als recht wuchsen (aber immerhin noch einigermaßen gerade) und von denen zwei schon leicht durchs Zahnfleisch gebrochen waren.
Er sagte, dass es keine Alternative gäbe als alle vier zu entfernen, da sie sich sonst wahrscheinlich entzünden oder quer in den Kiefer reinwachsen würden (der schon leicht schief war nur wegen denen). Er empfahl mir eine Chirurgin, die sich auf Gesichts- und Kieferchirurgie spezialisiert hatte. Außerdem riet er mir dringend davon ab, das ganze unter Vollnarkose zu machen, da dies ein ziemliches Risiko darstellte, das unnötig wäre.
Bei einem kurzen, ersten Vorgespräch lernte ich die Chirurgin kennen. Sie sah sich mein Röntgenbild an und meinte, sie könnte alle 4 Zähne unter örtlicher Betäubung entfernen und würde dafür maximal eine Stunde brauchen. Ich stimmte zu.
Am Donnerstag letzte Woche, also am 25.10.18, hatte ich dann die OP. Meine Mutter war netterweise extra für ein paar Tage angereist, um mich abzuholen etc. 🙂 Vor der OP, die früh morgens war, bekam ich vor Ort noch eine Art Beruhigungsmittel, das erst eine halbe Stunde einwirken musste. Man fühlt sich damit als wäre man betrunken, was ganz vorteilhaft ist, weil es einem die Angst so ziemlich nimmt und man dann nicht mehr so viel mitbekommt von der OP.
Die OP an sich war dann tatsächlich trotzdem der unangenehmste Part, vor allem die Spritzen. Wenn ich mich richtig erinnere, bekam ich links und rechts jeweils drei Spritzen in den Mundraum, die schon ziemlich wehtaten (v.a. am Gaumen!). Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, weil ich durch das Mittel schon etwas benebelt war, aber ich glaube es wurde dann leider kaum gewartet, bis man anfing, die Zähne zu entfernen. Somit war die OP leider nicht ganz ohne Schmerzen. Vor allem der letzte Zahn (oben rechts) tat richtig weh, wenn auch nur ganz kurz. Das Gute daran war, dass sie bereits nach einer knappen halben Stunde fertig war und nach Hause fahren durfte. Mir wurde dann vor Ort noch ein Antibiotikum (Amoxicillin) und Schmerzmittel (Ibuprofen 600mg) verschrieben sowie einen Zettel, auf dem stand, was ich alles essen durfte bzw. wie ich mich zu verhalten hatte etc.
Die Schwellung und alles drum herum war dann echt ziemlich unproblematisch. Die ersten zwei Tage waren unangenehm, aber dank dem Schmerzmittel hatte ich kaum Schmerzen. Am ersten Tag habe ich jedoch eine Tablette mehr genommen als empfohlen, war mir in dem Moment aber egal. ^^ Ich hatte am ersten Tag v.a. auch noch ziemlich viel Blut im Mund und musste ständig so ziemlich ekligen blutigen Schleim ausspucken. Das nahm dann aber relativ schnell stark ab. Der Trick ist, dass man sich hinsetzen muss anstatt sich hinzulegen, damit das Blut nicht in den Kopf fließt.
Die ersten drei Tage konnte ich keine feste Nahrung zu mir nehmen, weil ich meine Backenzähne nicht aufeinander bekam wegen der Schwellung (mein Gesicht war kaum geschwollen, aber die Orte wo die Weisheitszähne gezogen wurden schon). Mir ging es aber im Großen und Ganzen ganz okay, nur war ich noch etwas schlapp und konnte nicht sonderlich weit Laufen, ohne total müde zu werden.
Jetzt ist quasi der vierte Tag nach der OP (Sonntag). Seit heute kann ich auch wieder kauen und habe auch schon etwas weißen Toast (ohne Rinde) mit Aufstrich u.ä. essen können. Am Donnerstag bekomme ich die Fäden noch entfernt und dann hoffe ich, dass ich bald wieder ganz normal essen kann. 😀