Mein Zahnarzt hat mir schon mit 13 gesagt, dass meine Zähne vllt. irgendwann raus müssen, aber er wollte noch abwarten. Ich hatte da auch richtig Angst, aber dann wieder verdrängt, bis das Thema mit 14 wieder aufkam und er meinte, dass 2 jetzt wirklich raus müssen. Auf seinen Rat gebe ich auch was, da er nie unnötige Behandlungen oder sowas gemacht hat. Er selbst wollte nicht dran und hat mich an die Klinik verwiesen.
In der Klinik bin ich dann zur Untersuchung, da stand auch schnell fest, dass sie raus müssen und dann kam der „schönste“ Satz: „Ne Selina, die liegen nehmen wir NUR in Vollnarkose raus“. Da war ich schon bedient. Hätte es nicht so wehgetan, wenn sie schieben, hätte ich es sein gelassen. Ich hatte SO Angst einfach „nicht da“ zu sein.
Naja irgendwann saß ich dann doch im Vorgespräch mit dem Anästhesist und er war auch sehr freundlich und alles. Termin 10 Uhr am nächsten Tag! Trotzdem hatte ich total schiss.
Wie das dann so ist. Nächsten Morgen, 7 Uhr nüchtern und durstig hin. Ich hatte Leggings, warme Socken und ein Top an, dass es relativ bequem ist und ich versuchte mein Zittern zu überspielen. Dann direkt mein Zimmer mit Bett bekommen und reingechillt. Wobei vorher gab es noch einen kleinen rosaroten Saft für mich. Das war so ein winziger Becher, aber der Saft war so toll *__* Ich hatte den getrunken, hab die Schuhe ausgezogen und mich hingelegt und war gerade die Kopfhörer von meinem MP3 Player am auseinander fädeln als er wirkte.
Plötzlich war alles total angenehm und entspannt und sooo müde. Ich legte mich zur Seite, kuschelte mich in die Decke und bin weggeschlummert. Normalerweise kann ich sehr schlecht schlafen, aber der Saft war toll.
Ich bin im Fahrstuhl dann wachgeworden als jemand meinte „So Selina wir fahren nun in den OP“, also war es wohl kurz vor 10 da hab ich dann wohl min. 2 Stunden geschlafen. Meine Kanüle hatte ich auch schon in der Hand, also hat sich schon einiges getan in der Zeit. Keine Ahnung.
Hab dann auf dem Weg nochmal gedöst und dann waren wir da. Wach. Am Ort des Geschehens. Dank Saft war mir das aber fast egal. Bin dann etwas duselig auf den Tisch geklettert, wurde verkabelt und habe eine warme Decke bekommen.
Ich hab noch mit der Schwester über die Schule und so geredet bis mir jemand eine Spritze mit so weißem Zeug zeigte und meinte, dass das „Schlafmilch“ wäre. Er setzte die dann auf den Schlauch der zum Zugang ging und ich meinte noch, dass es ja ein „süßer Name“ wäre und dann wurde alles sehr verschwommen und hat sich gedreht und reden hat auch nicht mehr so geklappt. Aber nicht so unangenehm, das war total cool 😀 Ich hab dann noch etwas versucht wachzubleiben, bis die Schwester mir über den Fuß glaub ich streichelte und meinte „Nicht kämpfen“. Ich dachte mir dann auch „Vielleicht mach ich mal kurz die Augen zu“ und dann bin ich aufgewacht 😀 😀
Aufwachen ist so eine Sache. Man macht die Augen auf, jemand sagt, dass man im Aufwachraum ist und man pennt weiter. Da kann man nichts gegen machen. Ich war einige Zeit noch so müde dass ich immer wieder eingeschlafen bin, aber ich glaube das war auch gut.
Mein Gesicht war halt taub und ich hatte Watte im Mund, aber das war auszuhalten.
Das erste Mal richtig zu mir bin ich auf dem Weg ins Zimmer gekommen. Da hat sich dann nichts mehr gedreht, aber es war vollkommen okay.
Die Tage danach war es auch vollkommen in Ordnung. Man ist eingeschränkt aber es geht. Meine größte Sorge war einfach die Narkose, was total übertrieben war, da es das angenehmste war, was mir bis heute passiert ist. Man schläft ein und 2 Sekunden später ist alles vorbei.
Die andere Seite werde ich mir auf jeden Fall im Dämmerschlaf entfernen lassen. Der Termin steht schon.
8 Kommentare zu Selina, 15: Jederzeit gerne wieder (2 Stück in Vollnarkose)