Vor ungefähr 3 Wochen bekam ich erste Schmerzen auf der linken Seite als ich etwas gegessen hatte. Am ersten Tag war das noch okay, nach ungefähr 2 Std. vergingen diese wieder. Am nächsten Tag als ich allerdings wieder auf der linken Seite gekaut habe, war der Schmerz unerträglich. Meine ganze linke Wange pochte und fühlte ich einfach nur dick an. Ich musste sogar früher von der Arbeit gehen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe
Also habe ich einen Termin bei meinem Zahnarzt gemacht, wo ich schon war als ich noch ein Kind war. Nach kurzer Untersuchung und Röntgenbild war klar: Weisheitszähne. Der linke im UK hatte ich etwas entzündet und deshalb die Schmerzen. Mir würde geraten sie so schnell wie möglich rausoperieren zu lassen bevor die Entzündung schlimmer wird und es während der OP sonst wehtun wird.
Die Ärztin, die mich untersucht hatte, gab mir eine Betäubungsspritze, um die Wunde zu desinfizieren. Und diese Spritze war einfach fürchterlich. Sie schmerzte dermaßen, dass ich gar nicht anders konnte als einen kleinen Schrei von mir zu lassen.
Ein Tipp: Falls ihr auch sowas bekommt, vergesst nicht wie ich euch Schmerzmittel zu besorgen (ich hatte Rezepte bekommen, aber die Apotheken hatten bereits zu), denn als die Spritze nachgelassen hatte, hatte ich unglaubliche Schmerzen, sodass ich in Tränen ausgebrochen bin. Zum Glück hatte mein Vater noch Schmerzmittel übrig, sodass ich nachdem ich diese eingenommen hatte und einen Eisbeutel auf die Wange gelegt hatte, es dann auch ging. Am nächsten Tag war alles wieder in Ordnung.
Am Samstag darauf lernte ich den Arzt kennen, der die OP machen würde. Er wirkte zwar sehr nett, aber er blieb gerade mal 5min um zu sagen, dass die OP kein Problem werden würde und so. Man merkte, dass er schnellstmöglichst woanders hin musste. Ich konnte gerade noch fragen, ob es möglich wäre ein Betäubungsspray zu bekommen, da ich sowieso schon Angst vor Spritzen hatte, die Betäubungsspritze bei der Ärztin zuvor mich aber völlig traumatisiert hatte. Er meinte, dass dies kein Problem sei und er sich bei mir auch Zeit lassen würde.
Die Op selbst hatte ich erst am Freitag zwei Wochen später, um das Wochenende mich auskurieren zu können. Vorher habe ich versucht so viel zu essen wie möglich, was dann wegen der Nervosität nicht so toll geklappt hat und bin mit meiner Schwester auf zur Praxis.
Ich hatte wirklich Angst, nicht unbedingt vor der OP an sich, sondern eben von den Spritzen. Eine Freundin hatte mir gesagt, dass sie bei zwei Spritzen (von 6 oder 8) auch Tränen im den Augen hatte.
Ich wurde also aufgerufen und wartete auf den Arzt. Wie gesagt vor den Spritzen hatte ich mächtig Angst, aber mit dem Spray habe ich zu meiner Erleichterung kaum etwas gespürt. Dass etwas drangesetzt wurde habe ich zwar noch bemerkt, aber das Schlimmste bei Spritzen, der Druck wie etwas reingedrückt wird, den habe ich überhaupt nicht gespürt. Ich weiß leider nicht wie viele Spritzen ich bekam,da ich die ganze Zeit meine Augen zu hatte.
Dann ließ der Arzt mich erstmal alleine, damit die Spritzen ihre Wirkung entfalten konnten. Ganz betäubt ist man nie, man spürt immer noch wenn z.B etwas angelegt wird. Ich habe probeweiser mit meinem Finger an meine untere Lippe getippt, aber die Arzthelferin meinte, das zu spüren sei normal.
Als dann die OP richtig losging, schaltete ich meine Musik auf laut um und kniff die Augen schön zu. Deshalb kann ich nicht sagen, welche Geräte genau verwendet wurden, nur von zwei bin ich mir sicher: Bohrer und Zange. Bei mir wurde zuerst der rechte, obere Zahn entfernt und da hat der Arzt eben zuerst die Zange verwendet. Und mann, dass war nicht gerade angenehm. Es hat nicht wehgetan, aber der Arzt musste ziemlich viel drücken und drücken, und den Druck habe ich eben gespürt. Ich musste aufpassen, dass ich nicht mit dem Kopf wegrutschte und hatte auch Angst, dass er vielleicht wegrutscht, da es so schien, als müsste er ziemlich kämpfen. Es ging aber alles gut. Der rechte, untere Zahn wurde auch ohne Probleme entfernt, danach gab es eine kleine Pause.
Beim dritten Zahn (links, oben) gab es kurze Schwierigkeiten, da sich beim Bohren plötzlich ein absolut widerlicher Geschmack in meinem Mund ausbreitete. Es weiß nicht wie es beschreiben kann, mein erster Gedanke war allerdings so etwas wie in der Richtung: Brennt da ein Zahn? Es war echt eklig und es half auch nicht, dass kurz danach ziemlich viel Blut in meinen Hals gelaufen ist, sodass ich husten musste. Der Arzt musste kurz mit seinen Geräten weg, damit ich ausspucken konnte. Das Bohren hat übrigens auch nicht wehgetan und da auch kein Druck zu spüren, nur das Geräusch war unsagbar laut. Kann sein, dass es durch meine Kopfhörer verschlimmert wurde
Am Ende ging der Zahn aber raus und der letzte machte auch keine Probleme. Die Fäden, die angebracht wurden, habe ich auch nicht gespürt. Schlussendlich hat das ganze ungefähr eine Std. gedauert, 45min wenn man die Pausen weglässt. Ich bekam Antibiotika, und zwei Schmerzmittel verschrieben, eine in Tropfenform, da ich schon immer Probleme damit hatte Tabletten zu schlucken.
Als ich dann nach Hause kam, habe ich erstmal schön auf beiden Seiten gekühlt. Allerdings war ich auch die meiste Zeit damit beschäftigt aufzupassen, dass ich nicht überall hinsabbere. Ich war gegen 12.30 zu Hause und habe bis in den Abend geblutet. Allerdings könnt ihr das glaube ich zu teilen vermeiden, denn ich hatte durch die Betäubung nicht bemerkt,dass ich Watte im Mund hatte. Man hatte mir davon auch nichts gesagt, sodass ich erst mal suchen musste, ob ich die den einfach wegmachen kann. Dass habe ich dann gemacht und dann auf zusammengerollte Tempos gebissen, damit ich aufhören würde zu bluten. Und siehe da, nach etwa 1 Std. war die Blutung weg. Ich hätte eine Menge Taschentücher sparen können, wenn ich dass zur rechtzeitig bemerkt hätte…
An dem Tag habe ich übrigens auch nichts mehr gegessen, hatte auch keinen Appetit, Schlucken hat echt wehgetan, ist aber halt normal und Schmerzen hatte ich absolut keine. Zwei mal habe ich die Tropfen genommen, weil ich dachte da bahnt ich vielleicht etwas an, aber am nächsten Tag als ich aufgewacht bin, hatte ich auch keine Schmerzen.
Am 2. Tag, hatte ich eine ziemlich dicke rechte Backe, die linke war ganz normal. Liegt vielleicht daran, dass der Arzt die rechte Seite zuerst gemacht hat? Auf jeden Fall habe ich mich mehr darauf konzentriert die rechte Seite zu kühlen und hab auch Eiswürfel gelutscht. Schmerzmittel brauchte ich den ganzen Tag keine, obwohl die dicke Backe ein wenig gezogen hat. Antibiotika musste ich 3x am Tag einnehmen. Die habe ich einfach zerkleinert und in eine pürierte Banane gemischt. Ich habe auch die Arzthelferin darüber befragt und die meinte, solange ich das nur Antibiotikum einnehme sei das in Ordnung. An dem Tag habe ich 2 pürierte Bananen gegessen und am Abend ungefähr 3 volle Esslöffel Buchstabensuppe (aufgeteilt in viele viele kleine Schlucke). Mehr habe ich einfach nicht reinbekommen.
In der Nacht am dritten Tag (also heute), bin ich um 3 Uhr aufgewacht, weil sich in meinem Mund (rechte Seite) klumpiges, dunkelrotes Blut angesammelt hatte. Ich bekam echt Panik, weil ich am Tag zuvor ja nicht mehr geblutet habe und dachte schon, das käme von einer Entzündung. Bin ins Bad und habe so gut wie es ging alles rausgemacht. Gerade mal eine Std später müsste ich das gleiche noch mal machen. Genauso wie um 6…Blöderweise hatte mein Handy auch kein Akku mehr, sodass ich nicht nachgucken konnte, was das eigentlich ist. Und dadurch, dass das Zeug so dicklich war und so blutig habe ich einfach angenommen, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Um 8 sind aber dann meine Eltern aufgewacht und versicherten mir, dass dies ein gutes Zeichen sei.
Nach kurzer Suche im Handy (habe endlich den Akku nachladen können) fand ich heraus, dass diese Blutansammlung der Blutpfropf(?) sei und dieser zur Heilung wichtig war. Und ich Idiot hatte ich bereits 3x entfernt… Der kam allerdings schnell wieder und diesmal lasse ich ihn auch da. Es ist ein eigenartiges Gefühl, dass da zu haben und die erste Zeit wollte ich auch nichts schlucken, weil ich kein Blut schlucken wollte, aber nach ungefähr 2-3 Std spuckte ich auch kein Blut mehr. Der Pfropf hat sich verkleinert und verschwindet hoffentlich bald. Komisch ist nur, dass das eben nur auf der rechten Seite ist, links ist nichts zu sehen. Die Backe ist noch immer ziemlich dick, aber ziehen tut sie nicht mehr.
Ich hoffe mal, dass in den nächsten zwei Tagen, alles besser wird bevor ich wieder zur Arbeit muss…
P.S Sucht euch echt einen Arzt, der euch alles erklärt. Ich habe nach der Op nur so ein Blatt bekommen wo halt drinsteht, keine Milchprodukte, keine heißen Getränke, kein Sport etc. Es wäre echt nicht schlecht gewesen, hätte man mir das mit dem Blutpfropf gesagt, sonst wäre ich nicht so in Panik geraten…